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Mittwoch, 6. Januar 2016

Mit dem Zug von Bangkok nach Chiang Mai

Eine schöne Tages-Zugsfahrt nach Chiang Mai mit unfreiwilliger Zwischenstopp.

Von Bangkok aus wollte ich mit dem Zug nach Chiang Mai fahren, in den Norden Thailands. Dort ist das Leben günstig und es gibt unglaublich viele schöne Tempel und andere Sehenswürdigkeiten zum anschauen. Zwar ist auch Nordthailand längst kein Geheimtipp mehr und Chiang Mai, Chiang Rai und Pai werden von vielen Backpackern heimgesucht, doch es gibt immer noch Zimmer für 500 Baht und eine gute Suppe für 40 Baht. Das Zugticket habe ich online gekauft. Die Plattform seat61.com resp. 12go.asia ist ein schneller Weg zum thailändischen Zugticket. Wer mag, kann auch zum Bahnhof von Hua Lamphong gehen und bekommt dort sein Ticket. Da sämtliche Sitzplätze nummeriert sind, werden so lange Tickets verkauft, bis kein Platz mehr frei ist.

Deswegen möchte ich hier eine dringende Warnung aussprechen: Wer sich ein Ticket auf der Strasse kauft, weil ihm jemand erzählt, dass der Zug bereits voll sei, sollte die Finger davon lassen. Das sind gefälschte Tickets! Bitte kauft nur direkt am Schalter oder über seat61.com resp. 12go.asia. Die online gekauften Tickets können im Reisebüro gegenüber vom Bahnhof abgeholt werden. Steht auf dem Gebäude "DOB", ist es das richtige Haus.

Zwölf Stunden lang ist der Zug von Bangkok bis Chiang Mai unterwegs. Ich fuhr tagsüber, weil ich etwas sehen und erleben wollte. Wer die Strecke lieber verschläft, nimmt einfach den Schlafwagen im Nachtzug. Für mich hatte der Tageszug noch den Vorteil, dass eine Mahlzeit bereits im Preis des Tickets enthalten ist, obwohl es wirklich günstig war.

Den Bahnhof Hua Lamphong lässt sich von Bangkok aus mit dem Taxi oder Tuk-Tuk erreichen. Wer die U-Bahn nutzt, folgt einfach den Schildern und landet ebenfalls direkt am Bahnhof.

Ich kam gerade im Bahnhof von Hua Lamphong an, als die örtliche Sicherheitspolizei ihre Wache antrat und ich schaute eine Weile zu. Überhaupt ist es sinnvoll, frühzeitig im Bahnhof zu sein. Schließlich bleibt so genügend Zeit, um die skurrilsten Leute und Situationen zu beobachten: Frauen, die mit so viel Gepäck reisen, als hätten sie ihr ganzes Hab und Gut um sich versammelt, ganze Familien mit Sack und Pack und Hund und Katz und Huhn. Meinen Sitzplatz fand ich schnell, verstaute sowohl Reisetasche als auch Rucksack und machte es mir bequem.

Was das Gepäck betrifft: Ich habe erfahren, dass im Zug wohl tatsächlich ab und an das Gepäck geklaut wird. Allerdings sind in der Regel nicht die Thailänder die Übeltäter, sondern andere Touristen, die beim Aussteigen gerne mal eine Tasche oder einen Rucksack mehr mitnehmen, als sie in den Zug hineingebracht haben. Hiervon soll eher der Nachtzug betroffen sein. Wer diesen nutzt, sollte sein Gepäck, beispielsweise die Tasche oder den Rucksack, mit einem kleinen Fahrradschloss sicher an die Kette beziehungsweise eine Stange legen. Ich hatte Glück, vielleicht lag es auch daran, dass ich tagsüber unterwegs war und kaum geschlafen habe. Schließlich wollte ich ja die Landschaft bewundern...

Der Zug fuhr pünktlich 8.30 Uhr ab, hielt jedoch nach kurzer Zeit das erste Mal: Direkt neben dem Zug stand die Strassenküche einer älteren Dame, an der sich der Zugführer und seine Assistentin Reis mit Beilage holten. Vielleicht war es das Mittagessen für die beiden...

Schnell ging es weiter. Leider waren sämtliche Fenster in meinem Zugabteil so zerkratzt, dass ich nur einen milchigen Blick nach draussen werfen konnte. Gute Fotos konnte ich so leider fast nicht schiessen.
Dafür gab es schon nach einer Stunde den ersten Snack mit Getränken, Mittags gab es ebenfalls Essen und am Nachmittag wurde Tee mit einem kleinen Snack serviert. Alles war bereits im wirklich günstigen Fahrpreis enthalten.

In diesem Zug durfte ich auch - nach meinem schönen Hotel in Bangkok - die erste Bekanntschaft einer Thai-Style-Toilette machen. So fühlt sich ein echtes Abenteuer an: Was für die Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, völlig normal ist, entpuppt sich für uns Europäer gerne als Herausforderung. Aber ich war ja unterwegs, um mich den wahren Herausforderungen des Lebens zu stellen.

Leider fuhr der Zug doch nicht bis Chiang Mai, sondern nur bis Lampang. Wir mussten aussteigen und sassen schon bald in einem Bus. Dieser brachte uns zum Bahnhof nach Chiang Mai, den wir gegen 21 Uhr erreichten. Ich fuhr mit einem Sammeltaxi in mein gebuchtes Hotel, fiel ins Bett und für den heutigen Tag war dann Feierabend. Schließlich hatte ich genug erlebt.

                  

    

Ticket online gebucht unter: seat61.com

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