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Donnerstag, 19. Mai 2016

Von Mandawa nach die am Rande der Thar Wüste gelegene Stadt Bikaner

Das historische und unglaubliche Fort Junagarh.

Wir fahren pünktlich nach Bikaner ab und kommen doch nur langsam voran, da die Hauptstrasse auf den ersten zwanzig Kilometern mehr ein Feldweg ist und mit lauter Schlaglöchern in kurzen Abständen gesegnet. Um uns herum gibt es immer mehr Sand, der sich zu ganzen Sanddünen auftürmt: Die Richtung Wüste stimmt wohl. Immer wieder ist die Strasse nur noch ein steiniger Weg.

Die Region hier scheint arm zu sein. Die Leute lächeln zwar, wenn sie uns von der Strasse aus zuwinken, doch wir sehen, wie ärmlich die Verhältnisse sind, in denen sie leben. Ich würde gerne anhalten, in einem kleinen Restaurant im Dorf etwas essen und versuchen, ob ich mit den Einheimischen ins Gespräch kommen kann. Leider fährt der Bus einfach seine Tour ab: Hier macht sich die Gruppenreise deutlich bemerkbar. Der Slogan "hier erleben Sie Land und Leute" gilt scheinbar nur aus der Perspektive von oben herab, aus dem Fenster des Busses heraus. Da das Hotel so abseits liegt, ist ein Kontakt auch später am Abend nicht möglich.

Drei Stunden später ist unsere Fahrt zu Ende und wir landen nicht etwa mitten im Trubel, sondern hübsch einsam und ausserhalb der Stadt im Heritage Resort Bikaner. Während die Anlage mit ihren Zimmern im Bungalow-Stil und dem Pool recht hübsch ist, ist das WiFi leider wieder nicht so üppig. Ich erfrische mich kurz unter der Dusche, bevor wir nach Bikaner aufbrechen und die Stadt unsicher machen.

Zuerst besichtigen wir das Fort Junagarh, in dem zahlreiche Paläste, Pavillons und Tempel stehen.
Gerade als ich durch die Gassen des Forts schlenderte, kam mir - huiii - eine Windböe entgegen. Die Lufttemperatur war ohne Luftzug schon 45 heiss, der Wind, der da kam, war noch heisser. Da blieb mir tatsächlich die Luft weg und ich wusste schlagartig, warum so viele Araber und andere Menschen in Wüstenregionen einen Mundschutz tragen. Auf meiner Reise durch Kambodscha hatte ich ja ein solches Tuch bekommen, das dort "Krama" genannt wird. Jetzt könnte ich es tatsächlich gut gebrauchen. Da es in meinem Koffer liegt, muss ich einfach morgen daran denken.

Bikaner selbst ist eine Stadt mit vielen Facetten. Die Stadt hat eine lange Geschichte hinter sich, es gibt interessante Architekturen zu sehen und alles trifft auf Abfallberge und schmutzige Gassen. Kinder lassen ihre Drachen auf den Dächern der Häuser fliegen und in den schmalen Gassen kannst Du alles kaufen, was Du so im Leben brauchst oder auch nicht.

Kinder rennen hinter uns her und wollen uns die Hand geben, fliegende Händler geben sich die allergrösste Mühe, uns irgendwelche unsinnigen Souvenirs zu verkaufen. Das Hemd, das am Morgen noch 800 Rupien kosten sollte, wird jetzt für 300 Rupien angeboten. Es lohnt sich durchaus, Dinge nicht gleich zu kaufen, sondern abzuwarten. Bikaner selbst ist eine Stadt, in der ich gerne einfach so herumstrolchen möchte. Wer auf eigene Faust unterwegs ist, sollte hier auf alle Fälle einen Stopp einlegen, in einem Hotel mitten in der Stadt übernachten und die Zeit nutzen, um Land und Leute kennen zu lernen. Oder aber im Hotel Heritage Resort Bikaner abzuhängen. In der Wüste gewissermassen.



                                              
                

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Hotel: Heritage Resort Bikaner

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