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Montag, 20. Juni 2016

Mein Feedback zu den Reiseveranstalter

Mit meiner letzten gebuchten Reise durch Mexico sind auch meine drei Rundreisen und drei Zwischenurlaube zu Ende, die ich bei den Veranstaltern sonnenklar.tvbigXtrae-kolumbusGebeco, und Mediplus Reisen gebucht habe. 

Die Tour durch Vietnam und Kambodscha mit Gebeco war dabei mein klarer Favorit. Hier stimmte einfach alles: Die Hotels waren sehr gut, die Reiseleiter toll - allen voran Vu in Hanoi -, das Essen war lecker, die Geschichten interessant und die Betreuung einfach perfekt. Auch der Mix der Leute in der Reisegruppe hat wunderbar gepasst, so dass ich zu einigen bis heute noch in Kontakt bin. 

Von den Zwischenurlauben fand ich die Reise ins marokkanische Agadir am schönsten und interessantesten. 

Die beiden Reisen nach Mexiko und Indien wurden vom Veranstalter MediPlus Reisen durchgeführt, sie waren aber eigentlich eine Lidl-Reise. Einige der Mitreisenden hatten dort gebucht. Das erklärt, warum die Qualität der Reise nicht so hoch war, wie bei der Tour durch Vietnam. 

Jede Gruppenreise hat sowohl Vor-, als auch Nachteile. Für mich ist eine solche Gruppenreise inzwischen eher ein "Appetitmacher" aufs Reiseland. Jedes Land, durch das ich mit einer Gruppe unterwegs war, möchte ich noch einmal alleine bereisen. So kann ich mir alles in Ruhe angucken, während wir in der Gruppe viele Sehenswürdigkeiten nur schnell abhakten. Ich möchte diese Zeit nicht missen, doch mir hat klar meine persönliche Freiheit gefehlt. Ich bin doch eher Individualist. 

Allerdings ist eine Gruppenreise auch ein Treffpunkt für die unterschiedlichsten Charaktere: Es gibt die Angeber, die Querulanten und Nörgler, die Besserwisser, die Menschen, die immer in der vordersten Reihe sitzen müssen, die Billigtouristen, aber auch ganz normale Menschen. Jeden Tag gibt es etwas zum Lachen und zum Nachdenken. Manche Menschen erzählen von sich, andere sind eher schweigsam. Es gibt die Abwartenden und die Draufgänger, es gibt die Buffetstürmer und die Zurückhaltenden. Alles ist ein kunterbuntes Abenteuer, so wie wir Menschen nun einmal sind. 

Ich hoffe, dass ich euch mit meinen Geschichten etwas Appetit auf diese Reisen und Länder machen konnte. Ich freue mich, wenn der eine oder andere diese ebenfalls bereist und mir davon erzählt. Ich wünsche euch tolle Mitreisende und eine gute Gesundheit. 

Wer mich etwas fragen möchte, kann mich per E-Mail über m.hophan at hotmail.com erreichen. 

Ich werde jetzt auf meinen eigenen Pfaden weiterreisen. Zunächst muss ich mich noch ein bisschen erholen, damit meine Wehwehchen und sämtliche anderen Leiden wieder verschwinden, anschliessend mache ich mich wieder auf den Weg. Wohin? Lasst euch überraschen.... 

Bis bald.

Euer Hopi.


Samstag, 18. Juni 2016

Weiter gehts nach Chichén Itzá zum neuen Weltwunder

Hier erleben wir mit der Kukulcán-Pyramide den Höhepunkt unserer Reise. 

Allerdings möchte ich euch erst noch vom Hotel Mision Campeche und dem Abend davor erzählen. 
Unser Hotel liegt mitten in der Altstadt und ist somit ein idealer Ausgangspunkt für eine Tour durch die kleinen Gassen und alten Strassen. Wir brauchen nur aus der Tür zu treten und finden gewissermassen gleich ums Eck etwas leckeres zum Essen. Die Zimmer selbst sind eher einfach und klein, aber für eine Schlafgelegenheit ausreichend. Da wir allerdings bis etwa 4.30 Uhr von der gegenüber liegenden Discothek mit Musik beschallt wurden, konnte niemand im Hotel so richtig schlafen. 


Am Platz der Unabhängigkeit, dem Plaza de la Independencia, steht neben der Kathedrale eine neue Bibliothek, passenderweise auch im alten Stil erbaut. So was finde ich ja richtig Klasse. 

Hier findet jeden Abend ab 20 Uhr eine Lichtshow statt und am Wochenende gibt es Musik und Tanz auf dem Platz. Zur Lichtshow projizieren insgesamt sechs Hochleistungsbeamer eine Lichtshow, in der es um die Geschichte von Campeche und der Umgebung geht. Damit ihr euch das vorstellen könnt, habe ich euch ein paar Fotos und Videos hochgeladen. Ich ging mit einigen aus unserer Reisegruppe zunächst in einem nahen Restaurant etwas essen, anschliessend nahmen wir im Touristik Bar/ Kaffee Platz. Dort hatte uns der nette Kellner einen Tisch reserviert, von dem wir alles gut im Blick hatten und gleichzeitig eine süffige Margarita geniessen konnten. Einige aus unserer Gruppe waren dann auch so frei, und schlossen sich ungefragt an. 




      

Trotz der etwas schlaflosen Nacht geht es heute nach Chichén Itzá, dem ehemaligen Zentrum der Mayas. Dieser Ort gilt als eines der neuen sieben Weltwunder (nachdem ja von den alten Weltwundern der Antike nicht mehr viele übrig sind) und darf auf gar keinen Fall fehlen, wenn Mexiko bereist wird. Das ist auch für mich der Höhepunkt meiner Reise. 

Zwar regnet es noch, doch es liegen noch mehrere hundert Kilometer Busfahrt vor uns. So habe ich genügend Zeit und Gelegenheit, meine rote und etwas rissige Haut wieder mit ausreichend Feuchtigkeitscreme zu versorgen. Ich glänze zwar wieder wie eine Speckschwarte, doch da ich wieder hinten im Bus sitze, sieht mich keiner. 

Die Mayas bewohnten Chichén Itzá ungefähr ab dem Jahr 400 n. Chr. Bis heute sind hier zahlreiche archäologische Schätze auf dieser Ruinenstätte versammelt. Unter diesen bildet die Kukulcán-Pyramide ein absolutes Highlight. Bis zu ihrer Spitze in einer Höhe von 30 Metern führen insgesamt 365 Stufen, jede von ihnen symbolisiert einen Tag des Jahres. 

   

Am Fuss der Treppe wird diese von Schlangenköpfen verziert. Zweimal im Jahr steht die Sonne so am Himmel, dass die Schatten so aussehen, als würden sich die Schlangen langsam vom Tempel herabwinden. Dieses Schauspiel lockt in jedem Jahr immer wieder Tausende von Besuchern hierher. Wie lange wohl die Mayas gebraucht haben, um alles so zu berechnen, dass sie den Tempel mit den steinernen Figuren so bauen konnten? Ich finde es ja unglaublich, dass dieses Schauspiel nur rein zufällig entdeckt wurde, schliesslich hat niemand damit gerechnet, dass die Mayas so gut mit der Sonne rechnen und diese nutzen konnten. 

Dazu muss man allerdings wissen, dass der Himmel und der Lauf der Sonne eigentlich alles bestimmten, was das Leben der Maya betraf. So ist es auch verständlich, dass der Tempel Kukulcán den Mayas ebenfalls dazu diente, den Himmel, die Sonne und die Sterne zu beobachten und das tägliche Leben daran auszurichten. Nirgendwo sonst sind diese Zusammenhänge klarer zu sehen als hier in Chichén Itzá. Immerhin konnten die Mayas den Himmel lediglich mit ihren blossen Augen beobachten, da ihnen noch keine Ferngläser oder gar Sternwarten zur Verfügung standen. Allerdings waren die Tempel wie frühe Sternwarten gebaut. Ich kann nur darüber staunen, wie sie es schafften, einen Tempel genau nach dem Lauf der Sonne auszurichten. Es ist wirklich ausserordentlich beeindruckend. 

An diesem Ort fanden die Archäologen übrigens auch ein grosses Spielfeld, das grösste in ganz Mittelamerika. Die Historiker erzählen, dass hier ein Spiel gespielt wurde, bei dem die Verlierer - oder wenigstens der Chef der Mannschaft - geköpft wurden. Am Rand des Spielfeldes wurden Gräber gefunden, in denen die Skelette einst geköpfter Menschen lagen. Diese hielten sogar noch einen Ball symbolisch in der Hand. Allerdings sollen die Spieler dem Adel angehört haben - diese wurden allerdings nicht geköpft. Hier haben die Archäologen und Historiker wohl noch einige Rätsel zu lösen. Vielleicht wurden ja auch Untertanen für ein verlorenes Spiel geopfert, wer weiss. Was man jedoch sicher weiss, ist, dass wohl früher auch Kinder den Göttern geopfert wurden. In vielen Ausgrabungsstätten werden immer wieder Skelette von Kindern entdeckt. Das hört sich nach einer schrecklichen Zeit an und ist für uns heutige Menschen kaum noch vorstellbar. 

Das Spielfeld und die gesamte Anlage ist einfach riesig, so dass es für mich an ein Wunder grenzt, dass diese überhaupt hier entdeckt werden konnte. Über Jahre hinweg wurden immer neue Teile ausgegraben und vom dichten Dschungel befreit. Bis heute wird hier gegraben und entdeckt und es werden immer neue Pyramiden und Tempel ausgegraben und freigelegt. Zwar ist dieser Platz eine touristische Attraktion und wird unglaublich effizient vermarktet, so dass viele Besucher hierher finden, trotzdem erzählt er viele Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. 

Ja, ich staune wirklich darüber, was die Mayas alles hier geschaffen haben, ich trauere über die unglaublich vielen Opfer, die hier ihr Leben lassen mussten, ich wäre gerne dabei gewesen, wenn hier Feste gefeiert wurden. Und ich bin unglaublich glücklich darüber, dass ich mehr als 1500 Jahre später hier stehen darf. Und gleichzeitig gefällt mir die Anlage so gut, weil sie eben so gross ist, dass ich mich vor den anderen gut verstecken kann. 

        


An vielen Steinen sind die Verzierungen sehr gut erhalten, so dass sie noch heute von der einstigen Pracht erzählen können. Andere Bauwerke sind so unglaublich klug konzipiert und zeigen, zu welchen gedanklichen, planerischen und gestalterischen Berechnungen die Mayas bereits in der Lage waren. Klar, heutzutage werden auch grandiose Gebäude errichtet, doch ich denke, dass die Ingenieure diese Leistungen ohne Computer und ihre anderen modernen Hilfsmittel kaum geschafft hätten. Und ich bin der festen Überzeugung, dass unsere modernen Gebäude kaum 1500 Jahre überstehen würden. 

Die Mayas liessen ihren Kalender am 21. 12. 2012 enden. Vielleicht hätten sie ihn weiter geschrieben, wenn ihre Geschichte weitergegangen wäre. Für mich endet jedenfalls heute meine Rundreise durch Mexiko mit den vielen unglaublichen Geschichten über die Mayas. Es war eine wunderbare Reise auf deren Spuren und ich kann sie wirklich empfehlen. 

Ich werde noch ein paar Tage am Meer verbringen, in Cancun. Dort kann ich im 5-Sterne-Hotel Iberostar meine vielen Eindrücke sortieren und ein bisschen verarbeiten. Immerhin haben wir auf dieser Reise rund 2536 im Bus zurückgelegt. Das reicht mir erst einmal für eine Weile.

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin 

Freitag, 17. Juni 2016

Als Schweinchen nach Campeche

Am nächsten Tag fühle ich mich am ganzen Körper ausgetrocknet, obwohl ich wirklich genügend getrunken habe.

Das liegt wohl an der Wirkung der intensiven Sonnenstrahlung im Zusammenspiel mit den Antibiotika, die ich noch nehmen muss. Meine Haut sieht trotz Creme und Lotion ziemlich ausgetrocknet und rot aus.

Die Reiseleiterin gab mir ein spezielles Natur-Öl für das Gesicht, das sich Aceite de nuez de Macadamia nennt.

Ich creme mich ein und finde, dass mein Gesicht jetzt etwas wie ein gebratenes Spanferkel am Grillspies wirkt. Es ist rot und fürchterlich fettig. Aber wenn es wirkt, ist mir das egal. Ich wollte schon immer mal wissen, wie sich so ein Schweinchen fühlen mag. ;-)

Heute fahren wir zurück in Richtung Campeche. Das ist eine zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannte Piratenstadt, die gleichzeitig die Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes ist und die älteste spanische Stadt auf dieser Halbinsel.

Die grosse Stadtmauer, die das kleine Stadtzentrum umgibt, ist nicht mehr an allen Stellen gross und dick. Die engen Strassen werden von farbigen Häusern gesäumt und überall sehe ich die Spuren der Piraten, oder vielmehr die Spuren der Piraten-Souvenirs, es gibt sogar ein Piraten-Kaffee.

Auch hier steht mitten in der Altstadt von Campeche eine wunderschöne Kathedrale, für deren Bau einst ebenfalls die Steine des alten Maya-Tempels dienen mussten. Am Abend ist der westliche oder amerikanische Einfluss auf Mexiko zu sehen: Vor der Bibliothek wird auf dem Hauptplatz eine moderne Lichtshow geboten.

Diesen freien Abend in der kleinen Stadt geniesse ich sehr und werde morgen darüber berichten.

(PS. Die Stadt wurde erst vor ein paar Jahren neu renoviert. Und es gibt keine Kabel irgendwo an den Häusern. Doch was hat man vergessen? Abwasserkanäle. Wenn es regnet, und dies kommt ja hier nicht oft vor ;-) läuft das ganze Wasser einfach überall auf der Strasse in Richtung Meer.)



          

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin 
Hotel: Hotel Mision Campeche

Donnerstag, 16. Juni 2016

Auf der Route der Mayas nach Corozal und Yaxchilan

Mit Krokodile und Affen geht es per Boot an einen Ort mitten im Dschungel. 

Auch am nächsten Tag starten wir früh am Morgen. Die Abfahrt nach Corozal fand bereits um sechs Uhr statt, da allein die Fahrt drei Stunden dauern würde. Vom Bus aus können wir ganz in der Ferne bewundern, wie die Sonne über einem kleinen Hügel aufgeht. Was für ein Anblick. 

Mit der abwechslungsreichen Aussicht vergeht die Fahrt durch die tropische Flora und Fauna relativ schnell. Was mich jedoch unendlich nervt, sind die vielen Bodenschwellen, die hier als Speedbreaker überall die Strassen queren und überall dort verlegt werden, wo jemand der Meinung ist, dass der Bus und die Autos langsam fahren sollen. Das gilt besonders für die Dörfer: Hier sind am Ortsanfang und -ende jeweils Bodenschwellen verlegt. Selbst wenn das Dorf nur zehn Häuser gross ist, liegen mindestens drei dieser Bodenschwellen über der Strasse und jedesmal rumpelt es im Bus gewaltig.

Die Mexikaner selbst sind ganz schön geschäftstüchtig. Das gilt besonders für die Frauen und Mädchen, die überall dort sitzen, wo eben Autos und Busse langsam fahren müssen. An jeder Bodenschwelle und Bushaltestelle sitzen sie und verkaufen Tacos, Kuchen, Getränke und Früchte. Die Männer sitzen in ruhiger Gelassenheit in der zweiten Reihe im Schatten oder bauen in aller Ruhe eine neue kleine Hütte. Hauptsache, es geht alles ohne Stress ab. Überall gilt: "Manana, manana".

Wer Mexiko bereisen und ein wenig kennen lernen möchte, sollte sich genügend Zeit dazu nehmen. Das Land ist sechsmal so gross wie Deutschland und unglaublich vielfältig. Es gibt hier unterschiedliche Landschaften, Kulturen und Bevölkerungsgruppen. Dazu die quirlige Mexico-City mit ihren 25 Millionen Einwohnern. Allerdings ist es spätestens dort mit der Ruhe vorbei, hier hupen die Autos und der Himmel hängt voller Smog.

Einige Informationen über die Mayas:
Noch immer leben in fünf mexikanischen Bundesstaaten Mayas, die durchaus unterschiedliche Traditionen haben und sich auch in ihrer Kleidung voneinander unterscheiden. Schliesslich haben sie sich im Lauf der Zeit an die Temperaturen der Orte angepasst, an denen sie leben. In einigen Bundesstaaten beträgt die Temperatur im Durchschnitt milde 16 Grad, in anderen dagegen heisse 28 Grad. Von den insgesamt 31 Sprachen der Mayas, von denen die meisten auch über eine Schriftsprache verfügen, werden in Mexiko noch neun gesprochen. Mayas sind heutzutage nicht nur in Mexiko zu Hause, sondern auch in den Ländern drumherum oder auch etwas weiter weg.

Der traditionelle Maya-Kalender zählt 18 Monate mit jeweils 20 Tagen, für die restlichen fünf Tage gibt es noch einen extra kurzen Monat. Somit hat der Kalender insgesamt 365 Tage, wie unser moderner Kalender auch. Einen solchen Kalender habe ich mir ja schliesslich gekauft. Die Mayas haben auf ihrem Kalender nie einen Untergang der Welt prophezeit, sondern diesen Kalender vor vielen hundert Jahren einfach nur bis zu diesem Datum geschrieben - und nicht weiter.

Wir sind gerade erst eine gute Stunde unterwegs, als der Bus den ersten Stopp anfährt, ein offenes Restaurant an der Strasse in der Nähe vom "Parador Vallescondido". Da wir im Hotel abgefahren waren, bevor es Frühstück gab, bekamen wir nur ein kleines Lunchpaket mit auf den Weg. Das sollte allerdings als Mittagessen dienen. Einige der Mitreisenden sind vom Frühstück enttäuscht. Sie haben wohl vergessen, wie klein das Lunchpaket ist, das wir vom Hotel bekamen. Dagegen fand ich das Frühstück durchaus in Ordnung. Jetzt sind zwar alle ausreichend gestärkt, aber manche machen immer noch grimmige Mienen. Was solls.

    

Die Fahrt geht bis Corozal. Wir steigen aus und in kleine längliche Boote ein, mit denen wir den Usumacinta-Fluss hinab fahren, bis wir zur Ausgrabungsstätte Yaxchilan kommen.

Der Fluss bildet die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko: Rechts ist Guatemala und links Mexiko. Hoffentlich kontrolliert uns niemand, ob wir das Land mitten auf dem Fluss verlassen und unbemerkt nach Guatemala einreisen. Schliesslich habe ich weder den Pass dabei, noch ein Visum für Guatemala.


Wer aufmerksam vom Boot aus das Flussufer betrachtet, kann im Wasser Krokodile und auf den Bäumen zahlreiche Affen sehen. Die Affen sehe ich überall um mich herum, die machen zum Teil lautstark auf sich aufmerksam. Aber die Anwesenheit der Krokodile bereitet mir einige Sorgen: Was mache ich, wenn das kleine Boot kentert? In welche Richtung sollte ich dann schwimmen?

Akzeptieren die Behörden in Guatemala, wenn ich mich als Flüchtling ausweise, der vor den Krokodilen floh? Oder sollte ich lieber versuchen, in Mexiko sicheres Ufer zu erreichen? Ich versuche, darüber nicht zu tief nachzudenken und bleibe lieber ganz brav und ruhig auf meinem Platz sitzen.

      




Bei Yaxchilan angekommen, hält das Boot zwar am Ufer, doch es gibt keinen trockenen Steg, über den wir laufen, sondern es geht durch den Sumpf am Ufer. Wer Sandalen trägt, kann hier schon mal stecken bleiben. Wie überall gab es auch hier einige Mitreisende, welche die Anweisung der Reiseleitung ignoriert haben. Statt guter geschlossener Schuhe tragen sie Sandalen oder Badeschuhe. Tja, wer nicht hören kann, muss eben fühlen.

Um uns herum fliegen hunderte bunter Schmetterlinge, als wir zu Fuss durch den dichten Regenwald zu den Ausgrabungsstätten der Mayas laufen.

    




Diese liegen auf einer kleinen Halbinsel und sind nur von der Fluss-Seite aus zugänglich. Möglicherweise liessen sie sich auch durch den dichten Dschungel erreichen, in dem es von Schlangen und anderen Tieren wimmelt. Da bin ich doch froh darüber, dass wir den Weg über den Fluss gewählt haben und an den Krokodilen vorbei fahren.

Es geht durch einen kleinen Tempel, dessen Korridore wie ein Labyrinth verzweigt sind. Innen ist es wirklich stockdunkel. Bei der Wahl zwischen verschiedenen Wegen entscheiden wir uns für den kürzesten, der nur etwa zwanzig Meter lang war. Immerhin gibt es hier im Dunkeln auch Fledermäuse oder Spinnen, so gross wie mein Handteller.

Wir kommen an einem grossen Platz heraus, der rundherum von Tempeln und Pyramiden umrahmt ist. Auch hier klingt das Geschrei der Affen im Urwald beeindruckend. Schliesslich weiss ich ja nicht, was die Tiere alles so vorhaben. Und im Urwald von Mexiko wohnen einige Tiere, von denen ich jetzt nur Pumas, Tiger, Schlangen, Affen und Skorpione aufzähle.

Die Hauptattraktion an diesem Ort ist der Grosse Tempel (Tempel Mayor), den ich über eine alte Steintreppe auch bis nach oben besteige. Das muss einfach sein, sonst wäre ich nicht wirklich hier gewesen. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass sich tief im Regenwald noch viel mehr Ruinen und Tempel befinden. Da es nicht genügend Geld für die Archäologen gibt, sind diese noch nicht ausgegraben.

Ursprünglich war mal geplant, an diesem Fluss einen Staudamm zu errichten. Dabei wäre diese ganze Stätte überflutet worden. Ich bin jedenfalls wirklich froh darüber, dass ich das alles hier sehen durfte. Auch wenn ich nur Steine finden kann, erzählt jeder mit seinen Inschriften etwas über die Mayas, die einst in einer Zeit hier lebten, zu der es in Europa ganz anders aussah, als wir es uns heute vorstellen können.

Von den vielen Eindrücken überwältigt fahren wir wieder zurück nach Palenque. Dieser Abstecher war auch das Ende der Maya-Route, auf der wir hier im mexikanischen Bundesstaat Chiapas unterwegs waren. Am nächsten Morgen geht es in Richtung Norden weiter.

        

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin 
Hotel: Hotel Nututun Palenque