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Sonntag, 24. April 2016

Happy Birthday - Can Tho - Saigon - Phant Thiet

Meine Kulturreise rund um Saigon.

Ich bin kein Aprilscherz. Tatsächlich habe ich am 19. April Geburtstag. Also: Happy Birthday für mich.

Auch wenn ich kein Fan von der Schlacht am Frühstücksbuffet bin, dachte ich, dass ich mich heute dort blicken lassen sollte. Kaum betrat ich den Raum, sangen vier meiner coolen, netten und sympathischen Mitreisenden laut "Happy Birthday". Ein bisschen fühlte ich mich wie die Sonne im Mittelpunkt der leuchtenden Sternen. Das war eine echte Überraschung, so weit weg von meinen Freunden und der Heimat. Das tat echt gut.

Bald darauf bestiegen wir unseren Bus, der uns nach Chau Doc bringen sollte. Doch im Bus erlebte ich die nächste Überraschung: Zwei Mitreisende aus der Gruppe hatten am Morgen einen Kuchen organisiert, auf dem auch noch das heutige Datum stand. Wow. Vielen herzlichen Dank dafür.

Wir fuhren zunächst zum Cao Dai Tempel. Das war der erste Tempel auf dieser Reise, der anders als alle anderen Tempel war, die hier normalerweise herumstehen. Cao Dai heisst übrigens Hoher Altar und im Caodaismus sind asiatisches und christliches Glaubensgut miteinander verschmolzen. Inzwischen ist dies die drittgrößte Religion in Vietnam. Ich vermute mal, dass es hier wegen unterschiedlichen religiösen Ansichten somit wohl nur wenige Auseinandersetzungen geben dürfte.

Anschließend schipperten wir mit einem Boot auf dem Mekong herum. Da das Boot kurz nach dem Ablegen einen Motorschaden hatte, kamen wir nicht weit, bekamen aber trotzdem einen kleinen Einblick auf die vielseitige Wasserwelt des Mekong. Wir hielten beispielsweise bei einer Fischfarm, die wie ein Hausboot auf dem Fluss schwamm. Während das Hausboot mit seiner Größe von 10 mal 20 Metern oben auf dem Wasser lag, befand sich darunter ein riesiger, bis zu sechs Meter tiefer Käfig. In dem Käfig werden die Fische gezüchtet. Bis zu 90 Tonnen an Fisch erzielt eine solche Fischfarm jährlich, der Verkaufspreis liegt dabei bei einem Dollar für ein Kilo Fisch.

Hier treffen arme und reiche Menschen immer wieder unmittelbar aufeinander und wohnen oft nur wenige Meter voneinander entfernt.

Unser komfortabler Touristenbus brachte uns dann weiter nach Can Tho, unserem nächsten Halt. Das ist in dieser Provinz die grösste Stadt. Wir fuhren an zahlreichen Dörfern vorbei, in denen es unteranderem kleine Restaurants mit Hängematten für die kurze Pause gab. Aber eigentlich braucht man hier die auch gar nicht, dafür gibt es die Strassenküchen. Das Leben selbst spielt sich zum großen Teil auf der Strasse ab - und so werden auch die Geschäfte auf der Strasse abgewickelt. Ob man Essen, Getränke, Teller, Töpfe oder Motorenteile braucht, ist völlig egal. Alles, was gebraucht wird, was es normalerweise in Läden zu kaufen gibt, das gibt es hier irgendwo an der Strasse.

Doch erst lege ich mal den Laptop an die Seite, lasse mich von der beeindruckenden Landschaft verzaubern und geniesse meinen ganz speziellen Tag.

Unser Hotel in Can Tho war direkt an der Flusspromenade. Von der Roof Top Bar hatte ich einen total schönen Ausblick auf die Stadt. Am frühen Morgen fuhren wir mit einem kleinen Boot zu den schwimmenden Märkten - Cai Rang. Und hier war endlich mal ein richtiger Floating Markt, einer, an dem die Einheimischen kauften. Während diese Märkte anderswo als Touristenattraktionen abgehalten werden und dort Eintritt gezahlt werden muss, kaufen hier die Vietnamesen ein.

Zwar war es bereits halb neun, als wir ankamen, aber es reichte völlig aus, um das tolle Treiben auf dem Wasser in seiner Fülle zu erleben. Die Boote waren mit schmackhaften Früchten, leckerem Gemüse und vielen anderen Dingen prall gefüllt. Während einige der Händler ihre Waren bis weit unters Deck gestapelt haben, waren auch kleinere Boote unterwegs, auf denen es lediglich ein paar Früchte gab, mit denen die Bauern ihren Lebensunterhalt erzielen wollten.

Anschließend fuhren wir nach Saigon, in die grösste Stadt Vietnams.

«Hello Vietnam», Hello Saigon


Saigon. Eine lebendige Stadt, die voll mit Geschichten und Geschichte ist.
Saigon, das seit 1976 Ho-Chi-Minh-Stadt heißt, beherbergt gut sieben Millionen Einwohner. Von diesen hat bestimmt jeder ein Motorbike, oder zwei. Selbst 12jährige fahren bereits mit dem Motorbike zur Schule. Somit könnt Ihr euch sicher vorstellen, was hier zur Rush Hour los ist, zur Hauptverkehrszeit. Wer als Fußgänger die Strasse überqueren will, schickt ein Stossgebet an seinen Gott und stürzt sich ins Getümmel der Autos und Motorbikes. Ampeln? Ja, die gibt es. Aber es sah aus, als wären diese nur zur Dekoration aufgestellt. Reicht der Platz auf der Strasse nicht aus, fahren die Motorbike-Fahrer auch gerne mal auf dem Bürgersteig. Logisch, oder? Brummmm. Auf die Seite Hopi!

Saigon finde ich so faszinierend, dass ich hier Wochen verbringen könnte. Wahrscheinlich hätte ich dann immer noch nicht alles gesehen. Es ist laut, es ist heiss, es ist spannend. Von unserem Hotel aus sind viele Sehenswürdigkeiten der Innenstadt in einer Viertelstunde Fussweg zu erreichen. Für weitere Touren gibt es das Motorbike-Taxi.

Saigon lässt sich nicht vergleichen, weder mit Bangkok, noch mit einer anderen Stadt. Statt der überall üblichen Strassenküchen gibt es hier dafür viele bunte Restaurants, von denen die meisten wie umgebaute Garagen anmuten.

Wäre es nicht so heiss und stickig gewesen, wäre ich viel mehr zu Fuss durch die Stadt gestromert und hätte sie erkundet. Aber die Hitze und der daraus resultierende Durst trieben mich immer wieder in eine der Strassenbars.

Mein Tag begann mit einem leckeren Kaffee im Park: Da ich dem Sturm auf das Buffet gerne entfliehe, nutze ich die Empfehlung des Reiseleiters, dass es hier den besten Kaffee und die leckerste Nudelsuppe gäbe. Der Tao Dan Park ist mitten im Zentrum von Saigon, darin befindet sich das Bird Café. Jeden Tag kommen unzählige Einheimische hierher, die ihre Vögel in Käfigen mitbringen, so wie wir unsere Hunde an der Leine im Park spazierenführen. Der Käfig wird an Stangen oder einen Baum gehängt und die Vögel zwitschern fröhlich vor sich hin. Manchmal werden zwei Käfige dicht aneinander gestellt, so dass sich die Vögel gegenseitig einen guten Tag zuzwitschern können.

Genung gezwitschert. Weiter ging es zur Kathedrale Notre Dame und die Hauptpost von Saigon.

Die Kathedrale Notre Dame Basilica of Saigon wurde zwischen 1863 und 1880 von den Franzosen erbaut, die sämtliche Baumaterialien von Frankreich importierten. Vor der Kirche steht mitten in einem Blumenbeet eine Statue der Jungfrau Maria, die - so sagt die Legende von 2005 - mehrere Tage lang weinte. Von hier aus lässt sich das beste Foto von der Statue und der Kathedrale mit ihren beiden imposanten Türmen knipsen.

Das Gebäude der Post sieht von innen wie eine grosse Bahnhofshalle aus. Es gibt kleine Souvenirs, aber auch viele Postkarten, die sich von hier auch gleich verschicken lassen. Logisch, ist ja auch eine Post - also ab damit!

Saigon hat noch viel mehr zu bieten: Es gibt unglaublich viele Häuser, die zwar neu sind, aber auf alt getrimmt wurden. Es gibt beispielsweise das weltberühmte Park Hyatt, ein 5-Sterne-Hotel der Extra-Klasse.

Auch die China Town - in Saigon leben eine ganze Menge Chinesen - und den Thanh-Markt muss man einfach erlebt haben. Hier geht nicht die Post ab, hier steppt der Bär. Und wie! Es wird um jeden Cent erbittert gefeilscht, während es alles zu kaufen gibt, was man sich so vorstellen kann. Von duftenden Gewürzen, Tees, unterschiedlichen Kaffeesorten bis hin zu günstigen Kleidungsstücken gibt es alles, was das Herz begehrt. In China Town entdeckte ich beispielsweise ein echt vietnamesisches I-Phone. Neu. Für rund 150 Dollar. Für den Preis kann ich doch fast auf die Garantie von Apple verzichten, die ist nämlich nicht inbegriffen.

Wer meinen Blog bis jetzt aufmerksam gelesen hat, wird sich vielleicht erinnern: Ich habe in meinem Post aus Hue von dem Mönch Thich Quang Duc berichtet. Dieser fuhr ja am 11. Juni 1963 nach Saigon und verbrannte sich hier öffentlich bei lebendigem Leib, weil er gegen die Verhaftung und Hinrichtung tausender Buddhisten protestieren wollte. Weil ich mich an diese Geschichte ebenfalls noch gut erinnern konnte, musste ich den Platz aufsuchen, an dem dieses schreckliche Ereignis passiert ist.

Nicht weit von unserem Hotel entfernt habe ich ihn gefunden. Den Platz, an dem sich der Mönch verbrannt hat. Hier erinnert heute eine Gedenkstätte an dessen mutige Tat. Ich fand die Geschichte sehr traurig und bekam regelrecht Gänsehaut. Wer sich Bilder dazu angucken möchte, kann sie auf Google problemlos finden. Hier möchte ich keins von ihnen zeigen, denn es sind - logischerweise - keine schönen Bilder. Eines der Bilder wurde vom Fotografen Malcolm W. Browne aufgenommen. Es wurde - wie andere Bilder auch - zu einer Ikone gegen den Vietnamkrieg. John F. Kennedy sagte: "keine Pressefoto hat weltweit mehr Gefühle ausgelöst als dieses hier". Später wurde das Foto von der amerikanischen Band "Race against the Machine" für ihr erstes Album verwendet. Mit solchen Bildern werden wir immer daran erinnert, dass Menschen sterben, weil andere Menschen ihre Konflikte austragen, seien sie religiöser oder politischer Natur.

Doch wieder zurück zur Gegenwart: Mit diesem Post beende ich jetzt meinen Bericht über die Reise nach Vietnam und Kambodscha. Ich fahre noch nach Phan Thiet und will dort einige ruhige Tage am Meer verbringen, im Wasser baden und mich erholen. Deswegen gönne ich mir auch eine Auszeit von Computer und Internet.

Aber meine Reise geht bald schon weiter - und ich freue mich darüber. Ebenso freue ich mich riesig, wenn ihr meine Beiträge hier kommentiert oder auf Facebook mit euren Freunden teilt. Ich hoffe, ich habe euch immer gut unterhalten.

Vielen Dank. Euer Hopi.



                                                                                                        

          

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Gebeco Länder erleben
Hotel in Can Tho City: Kim Tho Hotel
Hotel in Saigon / Ho Chi Minh City: Le Duy Hotel - 3 Sterne Hotel
Hotel in Phan Thiet: Phu Hai Resort - 4 Sterne Hotel