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Sonntag, 6. Dezember 2015

Ein Schiff wird kommen - AIDAblu Kreuzfahrt

Eine Woche auf der AIDAblu zwischen den Kanarischen Inseln unterwegs.

Kurzer Spoiler vorweg: Die Schiffe der AIDA-Reihe sind wirklich toll. Vor allem beim Essen gibt es unglaublich viel Auswahl und alles schmeckt ausgezeichnet. Das Unterhaltungsprogramm fand ich dagegen nicht so überragend. Warum wurden keine jungen Künstler aus Deutschland gewählt?

Bis ich die AIDABlu in Las Palmas betreten durfte, kam ich mir bald selbst wie ein Frachtstück in der Spedition vor. Die Kabine allerdings war recht schlicht, deswegen kaufte ich mir als erstes einen bunten Blumenstrauss im Blumenshop. Abends begann die Reise: Das erste Auslaufen wurde von der Mannschaft als grosse Show mit Musik, Laser und leckeren Cocktails zelebriert.

Madeira: Die Insel der Blumen.
Der erste Reisetag war ein Seetag, das Schiff schipperte langsam und gemächlich von Gran Canaria nach Madeira, es war sonnig und ich hatte genügend Zeit, mich zu erholen. Früh am Morgen legten wir in Funchal auf Madeira an. In der Nacht allerdings fühlte ich mich in meinem Bett wie in einer schaukelnden Wiege: Zwar ist die AIDAblu mit Stabilisatoren ausgestattet, mit denen die seitlichen Schwankungen ausgeglichen werden - in der Seemannssprache "rollen" genannt, doch gegen die Schaukelbewegung vom Bug zum Heck - das wird "stampfen" genannt - helfen diese nichts. Da sich die schönsten Kabinen und Suiten jedoch direkt am Bug oder Heck befinden, bekamen die dortigen Gäste von dieser Wellenbewegung das meiste ab. Nicht alle kamen nach dieser Nacht zum Frühstück...

Ich hatte mich für den Ausflug "Funchals Höhepunkte" entschieden und diesen online von meiner Kabine aus gebucht.

Zuerst ging es mit Bus und zu Fuss durch Funchal, wir sahen viele kleine Gassen, bunte Häuser und schöne Parks.

Anschliessend brachte uns die Seilbahn bis hinauf nach Monte. Während die Seilbahn höher und höher steigt, wird der Anblick über die Bucht von Funchal immer großartiger. Oben angekommen, gingen wir in den botanischen Garten, den jeder für sich in aller Ruhe besichtigen konnte. Anderthalb Stunden war eine durchaus angemessene Zeit für diesen wirklich sehr schönen Garten. Für den Rückweg wählten wir die rasante Version und rasten mit dem Korbschlitten zurück nach Funchal. Das ist einfach eine Riesen-Gaudi, bei der zwei Carreiros die handgefertigten Korbschlitten auf ihrem Weg nach unten steuern. Wow!

Das Schiff blieb die ganze Nacht im Hafen von Funchal, so dass mir am Abend genügend Zeit blieb. Ich bummelte durch die Altstadt von Funchal, fand ein gutes Restaurant und lernte auch die Bewohner von Madeira ein wenig kennen. Am nächsten Morgen legte die AIDAblu wieder ab und wir waren noch einmal einen ganzen Tag auf See unterwegs, dieses Mal ging es nach Lanzarote.

Lanzarote erleben!

Hier habe ich die Tour "Das Beste von Lanzarote" gewählt - und sie war tatsächlich zauberhaft: Wir besuchten den Nationalpark Timanfaya. Der letzte Vulkanausbruch war 1824, also vor nicht einmal zweihundert Jahren. Viele der Inselbewohner flohen damals nach Gran Canaria, dauerten die Eruptionen doch fünf Jahre lang an. Eine Rundfahrt durch das Gebiet ist nur mit dem Bus erlaubt, damit sich die Vegetation und das Leben auf der kalten Lava so ungestört wie möglich entwickeln kann. Hier ist die Erde immer noch so heiß, dass trockenes Geäst in Flammen aufgeht, obwohl es nur in ein Loch im Boden gesteckt wird. Hier sollten die Schuhe besser an den Füßen bleiben.

In der Bodega von Antonio Suarez probierten wir leckeren Wein: Die Weinstöcke stehen alle einzeln und sind von einem kleinen Lava-Mäuerchen umgeben. So stehen sie windgeschützter und bekommen zudem richtig viel Sonne ab.

Auf unserer Fahrt durch die vulkanische Landschaft und entlang der Küste sahen wir viele Dörfer, die von ihren Bewohnern immer wieder neu aufgebaut wurden. Auch wenn der letzte Vulkanausbruch vor fast zweihundert Jahren war, sieht man überall noch dessen Spuren.

Am Nachmittag erreichten wir Jameos des Agua. Das ist eine alte Röhre im Berg, einst von glühender Lava geschaffen. Der Künstler und Naturschützer Cesar Manrique baute diese aus und so entstand ein wunderschöner Park mit Pool, Restaurant und Museum. Die Lavaröhre selbst ist riesig, sie fängt im Berg Monte Corona an, geht über Jameos del Agua und den Höhlen Cueva del los Verdes bis hinunter zur Küste und endet unter der Oberfläche des Meeres.

Viel Zeit blieb uns leider nicht, wir mussten bald zurück, damit wir rechtzeitig vor dem Auslaufen wieder auf dem Schiff waren. Abends gab es wie immer sehr gutes Essen und eine sehenswerte Show.

Mit dem Quad auf Fuerte unterwegs!

Am nächsten Morgen hatte die AIDABlu im nächsten Hafen angelegt und die Gäste wurden von der Crew mit "Willkommen auf Fuerteventura" begrüßt. Fuerte... die Insel war mir noch sehr gut in Erinnerung, schließlich habe ich vor zwanzig Jahren hier als Animateur gearbeitet und mich jeden Abend für die Gäste zum Affen gemacht. War das ein Spass...

Dieses Mal habe ich die Insel mit einem Quad erkundet. Auf der Tour ging es in den Norden von Fuerteventura. Es gab vieles zu sehen und die Strecken waren phänomenal: Ich konnte einfach Gas geben und fahren. Der Staub wirbelte auf und kroch buchstäblich in jede Ritze und knirschte zwischen den Zähnen. Verstaubt und sandgepudert kamen wir von der Tour wieder zurück und hofften, dass wir das Schiff trotzdem betreten durften, Die Duschen sind schließlich in unseren Kabinen...

Teneriffa ganz hoch! 

Unser nächstes Ziel mit der AIDAblu war Teneriffa. Zwar hatte ich die Insel schon einmal besucht, doch bis auf den Teide, den höchsten Berg von Teneriffa, hatte ich es noch nicht geschafft. Deswegen wählte ich die Tour "Stippvisite in den Nationalpark" aus, die relativ weit hoch auf den del Teide" führen sollte. Unser Bus hielt etwas unterhalb von der Spitze des Berges, er fuhr so weit, wie es erlaubt war. Denn bis hinauf auf die Spitze des Teide kann man nicht einfach so steigen, sondern muss vorher eine Genehmigung haben. Doch wir hatten einen super Blick auf den Berg und konnten uns richtig vorstellen, wie schön es wäre, jetzt von dort oben herunterzuschauen.

An diesem Abend war schon mein letzter Abend auf der AIDAblu. Auf der grossen Good-bye-Party wurde mir erst so richtig bewusst, wie unglaublich schnell diese Woche vergangen war. Die Reise hat sich wirklich gelohnt!

                         

Kreuzfahrt Schiff: AIDAblu

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