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Mittwoch, 15. Juni 2016

Ich besuche die Maya Ruinenstätten von Palenque

Sass Pakal wirklich auf einem Motorrad wie es Erich von Däniken denkt? Oder war er doch ein Astronaut?

Das Hotel Nututun Palenque stellt sich als sehr angenehm heraus. Es liegt etwas ausserhalb der Stadt, ist jedoch eine schöne und gepflegte Anlage, in der ich sowohl im Pool als auch im Fluss schwimmen kann. Von der Terrasse des Restaurants kann ich jedenfalls beobachten, wie die Einheimischen darin schwimmen. Die Zimmer sind gross und sauber, selbst die Klimaanlage funktioniert tadellos und hält sich in der Lautstärke vornehm zurück. Trotzdem verzichte ich lieber noch auf ihre Dienste. 


Wer von euch hat eigentlich schon einmal ein Michelada-Bier probiert? Für mich war es das erste - und letzte dieser Art. Es ist ein ganz spezielles Bier und besteht aus einer Mischung von Bier mit Limettensaft, Tabasco, Maggisauce und noch weiteren Zutaten. Was soll ich sagen: Auf dem Foto lache ich zwar noch, aber in Wirklichkeit hat es mir fast die Schuhe ausgezogen. Ich glaube, so etwas gruseliges habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getrunken.




        

Gleich am Morgen fuhren wir zu den weltbekannten Ruinen der Maya, die sich in der Nähe von Palenque befinden und zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. In dieser Jahreszeit kann es nachmittags regnen und es wird wirklich schwül-heiss. Noch sind nur einige der zahlreichen Bauwerke ausgegraben, die sich im dichten Regenwald verbergen. Trotzdem gehören die Ruinen der Maya zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Mexiko. 

Die Historiker behaupten, dass die Anlage, wie sie heute zum Teil zu sehen ist, im 7. Jahrhundert erbaut wurde. Um das Jahr 642 herum begannen die Mayas, erste Gebäude und die riesige Zeremonialstätte zu errichten. Nur 300 Jahre später packten sie ihre Sachen wieder zusammen, verliessen den Ort und die Gebäude blieben leer. Warum? Keiner weiss es genau. Vielleicht wurde das Gelände in der Regenzeit zu oft überschwemmt, vielleicht reichten die unterirdischen Wasserkanäle nicht mehr und wurden der Wassermassen nicht Herr. Vielleicht herrschten Trockenheit und Dürre. Vielleicht gab es aber auch Kriege und feindliche Angriffe. Wie gesagt: Niemand weiss genau, warum die Anlagen nur etwa 300 Jahre lang benutzt und dann verlassen wurden. Mich jedenfalls beeindrucken die gefundenen Tempel, Gebäude, Pyramiden und Anlagen sehr, die hier so mitten im Wald stehen, ebenso wie die Geschichten dazu, die uns der Reiseleiter erzählt. 

    

Zum Beispiel fand der Archäologe Alberto Ruz im Jahr 1949 einen Schacht, durch den er in das innere des Tempels der Inschriften gelangte, des "Templo de las Inscripciones". Er erforschte diesen Schacht und fand tief unter der Erdoberfläche einen Sarkophag, 15 Tonnen schwer. In diesem lag der Priesterherrscher Pakal begraben, der von 615 bis 683 n. Chr. lebte. Außerdem fand er im Inneren der Pyramide zahlreiche mystische Orte und Labyrinthe. Da keiner der Archäologen eine Vorstellung davon hat, wie und auf welchem Weg der schwere Sarkophag bis tief in das Erdreich gelangt sein könnte, kommen sie zu der Ansicht, dass dieser zuerst unter dem Hügel begraben wurde, bevor die restliche Pyramide darauf errichtet wurde. 

Unter der Herrschaft von Pakal wurde ein Palast und die unglaublich grosse Anlage gebaut, um die sich mehr als 700 Häuser aus rotem Stein versammeln und so eine leuchtend rote Metropole bilden. Wo die Maya allerdings die Steine für die Bauten brachen und wie sie diese hierher transportierten, das ist leider nicht überliefert. Die Archäologen gehen davon aus, dass den Menschen damals nur Werkzeuge aus Holz und Stein zur Verfügung standen, mit denen sie die Steine brechen und bearbeiten konnten. 

  

Während die Römer in Europa herrschten und dort die Durchgänge der Räume mit einem Bogen abschlossen, liefen hier sowohl die Türöffnungen als auch die Räume selbst eher spitz zu. Ein Turm, der hier gebaut und wieder ausgegraben wurde, diente gleichzeitig als Wachturm und Observatorium. Er wurde exakt nach dem Lauf der Sonne ausgerichtet. Auch im Sonnentempel nutzten die Priester den Lauf und das Licht der Sonne, legten die Jahreszeiten, die Zeiten für Aussaat und Ernte und vieles mehr fest. 

Der grosse freie Platz diente damals zum Feiern, aber er war gleichzeitig auch Opferplatz. In kriegerischen Zeiten opferten die Priester die Gefangenen ihren Göttern und baten so um den Sieg der Ihrigen gegen die Feinde. Man erzählt sogar, dass auf diesem Platz der König der Mayas mit seinen Untertanen Ball spielte - als Bälle dienten die abgeschlagenen Köpfe der Gefangenen. Ich stelle mir das schrecklich vor und bin froh, dass diese Zeiten längst vorbei sind. 

    

Auf einige Tempelanlagen stieg ich hoch - ja, das darf man hier - und von hier oben habe ich einen geradezu atemberaubenden Ausblick auf die ganze Anlage. Immerhin kann ich jetzt etwas bewundern, dass in vielen anderen Städten nicht mehr existiert. Als nämlich die Spanier kamen, haben sie mit den Steinen der Maya-Tempel ihre eigenen Kirchen und Häuser gebaut. So blieb oft nicht mehr als Grundrisse übrig. 

Auch wenn ich bereits die Tempelanlagen von Angkor Wat, viele andere beeindruckende Tempel und das Taj Mahal kennengelernt habe: Dieser Ort verzaubert auf eine wieder neue Weise und beeindruckt kolossal. 

  

Je weiter man im Regenwald herumspaziert, um so mehr Tempelanlagen und Ausgrabungsstätten kann man finden. Ich komme kaum noch aus dem Staunen heraus, so viele schöne Dekorationen aus Stuck, farbige Bemalungen und andere Details fächern sich hier auf. Auf einigen Bildern ist immer noch der Priesterherrscher Pakal zu sehen, der unter einer dieser Pyramiden begraben wurde. 

Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass die Herrscher der Maya ganz speziell geformte Köpfe hatten? Dafür haben sie extra ihren Schädel in Bretter eingebunden, damit er spitz nach oben neu geformt wurde. Die Schädelnähte sind ja elastisch... Warum sie das allerdings gemacht haben, weiss heute ebenfalls niemand mehr. Manche munkeln, dass die Herrscher so einen spitzen Kopf haben wollten, damit sie wie ein Maiskolben aussehen.

Bei den Pyramiden hier oben kaufe ich mir noch zwei auf Rindsleder handgemalte Bilder. Auf einem ist der Maya-Kalender zu sehen, das andere Bild zeigt den Priesterherrscher Pakal. Auf diesem Bild sehe Pakal aus, als sässe er auf einem Motorrad, hatte einst Erich von Däniken behauptet. Aber ob das so stimmen kann? Ich kaufe mir ebenfalls noch zwei Anhänger mit Symbolen, die sich auf meinen Geburtstag beziehen, ebenfalls von den Mayas sind und mir Glück bringen sollen. Schliesslich weiss ich ja nicht, ob ich meine Weiterreise überleben werde. Falls ich mal wieder irgendwo ein Zuhause haben sollte, sind das tolle Erinnerungen, die ich in einem schönen alten Bilderrahmen an die Wand hängen werde. Jeder, der mich dann besucht, bekommt dann die passenden Geschichten dazu erzählt. 

    

Ich finde es ja unglaublich, wie die Menschen vor mehr als tausend Jahren grossartige Bauten konstruieren und auch bauen konnten. Das alles haben sie ohne Computer und andere Hilfsmittel geschafft und zwar in einer solch hervorragenden Qualität, dass die Bauten bis heute erhalten blieben. Zwar könnte man in den meisten von ihnen nicht mehr wohnen, doch viele Tempel der Maya, die noch in Mexiko stehen, sind noch nicht erforscht. Insgesamt gibt es allein in Mexiko gut 25.000 archäologische Stätten, von denen gerade einmal 200 öffentlich zugänglich sind. In dem einen oder anderen Tempel mag wohl auch noch ein vergessener Herrscher in seinem Sarkophag liegen, falls ihn die Grabräuber nicht schon längst entdeckt haben. 

Heutzutage ist selbst ein moderner Flughafen für manche Ingenieure und Planer zu schwierig, wie es scheint. 

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin 
Hotel: Hotel Nututun Palenque


Dienstag, 14. Juni 2016

Von Merida über Bécal nach Palenque

Oder: Wie ich mir einen schönen teuren Panama-Hut kaufe.
Zwischen Merida und Palenque liegt eine lange Strecke, doch weil ich und die anderen aus meiner Reisegruppe noch mehr über die Mayas erfahren wollen, sind wir dorthin auf der Maya-Route unterwegs.

Für unsere ganze Reisegruppe von 15 Personen steht ein ganzer grosser Bus zur Verfügung. Damit ich in Ruhe meinen Blog schreiben und alles aus einer anderen Perspektive heraus betrachten kann, setze ich mich dieses Mal ganz nach hinten in den Bus. Ob sich dieser Einsatz für den Veranstalter lohnt, kann ich nicht beurteilen, aber es ist fantastisch, dass wir so viel Platz zur Verfügung haben.

Dabei ist die Reise nicht wirklich günstig und eigentlich könnte ich bereits einiges über die Unterschiede zwischen den Veranstaltern und ihren Reisen erzählen. Ich habe auch mit den Reiseleitern selbst gesprochen, die mir dabei erzählt haben, welcher Veranstalter ihnen der liebste ist. Dazu aber später mehr.

Unser erster Stopp war in Bécal, einem malerischen Dorf, in dem sich alles um die Herstellung von Hüten aus Palmfasern dreht. Wir haben eine solche Familie besucht, die Familie von Alfredo, bei denen alle Mitglieder dabei helfen, wenn es darum geht, aus den Palmfasern in unterschiedlichen Qualitäten die bekannten Panama-Hüte herzustellen. Die Fertigung eines einzigen Hutes dauert zwischen zwei und zehn Tagen, je nach Qualität.
Die Hüte selbst werden aus einzelnen Palmblättern gefertigt und alles findet in einer feuchten Höhle statt, damit die Fasern weich, feucht und biegsam bleiben. Es sieht auf den ersten Blick nicht nach einem wirklich attraktiven Arbeitsplatz aus, doch die Frauen der Familie sind mit Leidenschaft und Liebe bei ihrer Arbeit, dem Flechten der Hüte.

    

Weiter oben, so dass die Hitze die Biegsamkeit der Fasern beeinträchtigen kann, werden die Hüte in einer Art kleinem Brennofen in ihre endgültige Form gebracht, die sie ab dann unverrückbar behalten. Neben den einfarbigen hellen Hüten werden selbstverständlich auch farbige Hüte hergestellt, wie beispielsweise die bekannten mexikanischen Sombreros. Sämtliche Farben für das Färben der Fasern werden aus natürlichen Pflanzen gewonnen.

    

Ich ziehe meinen Hut für die tolle Arbeit, die von den Menschen hier im Dorf geleistet wird und weiss ab jetzt meinen echten Panama-Hut sehr zu schätzen. Selbstverständlich habe ich einen davon gekauft, in zweiter Qualität. In vier Tagen Handarbeit entstanden, hat der Hut 700 Pesos gekostet, das sind umgerechnet etwa 35 Euro. Somit ist dieser Hut zwar nicht der günstigste, den ich auf meiner Reise erstanden habe, aber er ist einfach schick. Ich kann ihn ebenso am Strand, wie am Abend zu einem Gala-Event tragen. Er kleidet jeden Mann und steht mir auch sehr gut, wie ich finde. Schliesslich ist ein Panama-Hut ebenso ein Accessoire, wie die Handtaschen der Damen.

Ich mag diesen Hut bereits sehr und bin gespannt darauf, wie lange und wohin er mich wohl auf meinen Reisen begleiten wird. Als ich allerdings beim nächsten Halt unseres Busses am Strassenrand einen Verkäufer sah, der "Panama-Hüte" (wohl Made in China) für nur 25 Pesos anbot, fühlte ich mich doch ein wenig verschaukelt. Auch hier ist es wie überall: Dort, wo der Bus hält und uns die Leute ihre Arbeit zeigen, ist es viel teurer als anderswo. Doch ich hoffe, dass der Hutmacher einfach gute Arbeit geleistet hat, wofür sich die 700 Pesos für den Hut auch wieder gelohnt haben.

Gut 280 Kilometer Fahrt sind es bis Palenque, die an grünen Palmenwäldern, farbigen Dörfern, saftigen Weiden mit Kühen vorbei führen. Mittags halten wir an einem feinen Restaurant, in dem ich mir ein würziges Grillsteak gönne.

  

30 Kilometer, bevor wir nun Palenque endgültig erreichen, stoppt der Bus erneut. Hier ist ein sogenannter Kontroll-Check im Landesinneren durch den Zoll: Sämtliche Fahrzeuge, die beispielsweise aus Richtung Guatemala oder auch anderen Richtungen kommen, werden noch einmal nach Schmuggelware durchsucht und kontrolliert. Ein Zollbeamter kommt auch in unseren Bus, und durchsucht ihn, allerdings eher kurz und nicht zu gründlich.

  

Kurze Zeit später tauchen die hohen Berge in der Ferne auf. In Mexiko gibt es eine ganze Reihe Berge, die zwar zum großen Teil erloschen Vulkane sind, doch einige von ihnen sind auch noch aktiv. Ich hoffe jedenfalls, dass uns sämtliche einheimischen Götter wohlgesonnen sind und die Vulkane weiter ruhen lassen. Unser Hotel liegt ein bisschen ausserhalb der Stadt, werden wir von der Reiseleitung vorgewarnt. Dann hoffe ich mal, dass das Hotel nicht ganz so weit in der Wüste liegt, wie das in Indien der Fall war.



Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin
Hotel: Hotel Nututun Palenque