Translate

Posts mit dem Label Hopistravel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Hopistravel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 1. Mai 2019

2 Years around the world

wo war ich den schon so überall:


2 Years around the world

Besucht: Großbritannien, London, United Kingdom, Twickenham, Düsseldorf, Germany, Frankfurt, Germany, Berlin, Germany, Thailand, Chiang Mai, Thailand, Chiang Rai, Thailand, Bangkok Metropolis, Thailand, Patong Beach, Phuket.(หาดป่าตอง ภูเก็ต), Pattaya, Koh Samui, Thailand, Koh Phangan, Thailand, Pai, Thailand, Gran Canaria, Playa del Inglés, dunas de Maspalomas, Vietnam, Hanoi, Vietnam, Hoi An, Central Vietnam, Halong Bay, Vietnam, Saigon, Vietnam, Cambodia, Angkor Wat, Siem Reap, Cambodia, Sieam Reap Angkor, Ho Chi Minh City, Vietnam, Phnom Penh, Phan Thiet Binh Thuan, Châu Đốc, Agadir, Tunis, Tunisia, Morocco, Hammamet (Tunesien), Turkey, Zürich, Switzerland, Basel, Switzerland, India, Delhi, India, Bikaner, Rajasthan, Jodpur, India, Taj Mahal, Agra - Taj Mahal, Jaipur-Agra Highway, วัดพระธาตุหริภุญชัย ลำพูน Phratard Hariphunchai Temple, Lamphun, Wat Phra That Doi Suthep at Chiang Mai, Thailand, The Golden Triangle (Myanmar-Laos-Thailand), Uttaradit, Mexico City, Mexico, Cancún, Quintana Roo, Citzen Itza, Yucatan State, Mexico, Cape Verde, Mérida, Yucatan, Campeche City, Palenque, Chiapas, Mexico, Agua Azul Casanare und Yaxchilán





Donnerstag, 5. Januar 2017

Fast zwei Jahre lang on Tour: This is it.

Ich habe euch nun meine Geschichten erzählt. Jetzt ist es für euch an der Zeit, hinauszuziehen, die Welt zu entdecken und eure eigenen Geschichten darüber zu erzählen. 

Für mich ist das Ende meiner Reise gekommen. Immerhin war ich fast 24 Monate lang ununterbrochen unterwegs. Ich zog quer durch Asien: Vietnam, Kambodscha, Thailand, Indien, Laos, Myanmar und Hongkong waren Stationen meiner Reise.

Weiter ging es nach Mexico, hier folgte ich den Spuren der Mayas.

Aber ich zog auch durch Europa und darüber hinaus, war in Spanien, auf den kapverdischen Inseln, Portugal, Italien, Türkei, Tunesien, Marokko, England, Tschechien, Deutschland und - selbstverständlich - der Schweiz.

Für mich bleiben alle Erinnerungen, so unglaublich viele und schöne, ich hatte einzigartige Erlebnisse und durfte grossartige Freundschaften schliessen. Sicherlich, ich könnte tagelang von meinen Erlebnissen erzählen - aber manchmal ist es besser, einfach zu schweigen und zu geniessen.

Ich habe in diesen zwei Jahren so viel erlebt, dass ich oft selbst in meinem Blog meine Geschichten nachlese und die Bilder dazu ansehen muss. Es ist so viel passiert, ich habe so viel gemacht, so viele kleine Geschichten erlebt, dass ich alles gar nicht aufschreiben kann - einiges muss einfach in meinem Kopf als Erinnerung bleiben. Auch von meinen Bildern zeigt mein Reiseblog nur einen kleinen Teil, vieles muss einfach auch privat bleiben ;-)

Ich hoffe jedenfalls, dass ich dich mit meinen Erlebnissen mitreissen und begeistern konnte, die ich auf meinem Reiseblog geschildert habe. Ich hoffe, dass du meine Begeisterung ein wenig nachvollziehen und fühlen konntest - und mein Glück teilen konntest, dass ich eine solche Reise unternehmen durfte.

Ja, ich werde vieles und vor allen Dingen viele Menschen vermissen, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Unzählige Freundschaften habe ich geschlossen, von denen ich vermute, dass sie den Rest meines Lebens halten werden. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ich den einen oder anderen meiner Freunde draussen in der grossen Welt treffen kann - oder ihm meine Heimat zeigen darf.

Ich habe in guten Hotels ebenso übernachtet, wie im einfachen Bungalow aus Bambus, oder auf der einfachen Matratze auf dem Boden, im Flugzeug, im Zug oder Bus.

Es gab einen Tag, an dem ich bestimmt 100 Moskito-Stiche bekam, aber auch Bauchschmerzen, drei mal im Spital, eine Lungenentzündung, Magen-Darm-Grippe, aber auch andere Wehwehchen und Blessuren. Ich verlor mein Handy beim River-Rafting und schürfte mir dabei auch noch die Beine auf.

Ja, ich werde vieles und viele vermissen. Die nervigen Strandverkäufer und Massagedamen am Beach ebenso, wie den kleinen Jungen, der noch nachts um zehn als Schuhputzer unterwegs sein musste, damit er ein bisschen Geld verdienen konnte. Ich habe mir von ihm immer wieder meine Schuhe auf Hochglanz polieren lassen. 

Die Fahrer der Tuk-Tuks in Bangkok, die nur auf Touristen-Abzocke aus waren, die leckere Nudelsuppe in Mamas-Strassenküche, das Chang-Bier, Myanmar-Bier, oder das Singtao. Die Inder, die gemeinsam mit ihren Kühen lebten, die aufdringlichen Verkäufer, die einfach riefen: "Hey, man: Good price, only 100", aber nicht verrieten, ob sie 100 Dollar, Rupien oder etwas anderes meinten.

Meine heisse Fahrt mit dem Tuk-Tuk in Indien, als zwei Damen mitfuhren, von denen eine hinten sass und den gierig blickenden Indern die langen Beine zeigte.

Selbstverständlich all die wunderbaren Orte, wie das Taj Mahal, Angkor Wat, Hanoi, Saigon, Tunis, Pamukkale, Istanbul und viele weitere.

Ja, und meine unglaublich liebe Gastfamilie in London, mit denen ich während meiner drei Monate Aufenthalt so viel gelacht habe, dass uns oft davon die Tränen kamen.

Die freundschaftlichen Umarmungen und die Abschiedstränen, die ich in manchen Augen sah, die Leichtigkeit und das einfache Leben. Es ist so grossartig, wenn Menschen Dinge wertschätzen, Dinge, die bei uns normal sind und die viele Menschen auf der Welt einfach nicht besitzen.

Ich habe im Tropenregen gebadet, sass oft ganz früh am Morgen oder spät am Abend draussen, sah der Sonne beim Auf- oder Untergehen zu. Ich sah den Mond aus einem ganz anderen Winkel. Oft konnte ich einfach sorglos zu neuen Abenteuern weiterziehen. Ich habe gelacht und geweint - und auch beides zusammen. Ich sah in Kinderaugen, die glücklich waren, weil es etwas zu essen gab oder ein kleines Spielzeugauto. Ich sah, wie Armut und Luxus dicht beieinander lagen, lernte die Zeit zu schätzen und brauchte nicht auf die Uhr zu schauen. Ich durfte einfach glücklich sein!

Ich habe so viel um mich herum erlebt, dass ich noch lange davon zehren werde. Ich komme mir dabei ein bisschen wie ein Archiv vor, in dem jetzt alles sorgfältig registriert werden muss.

Ich kam ganz ohne Stress und mit nur wenigen Terminen aus. Oft habe ich das Handy ausgeschaltet, damit mich keine WhatsApp-Nachrichten mehr erreichen konnten, auch wenn es alle nur gut mit mir gemeint haben.

Niemand hat mich erwartet oder hatte Erwartungen an mich. Oft brachte mich nur der Zufall weiter und zeigte mir einen interessanten Weg oder führte mich zu neuen Bekanntschaften.

Ich habe nur einen Euro bezahlt - und bekam das leckerste Essen der Welt serviert. Anschliessend gönnte ich mir den Luxus einer zweiten Portion. An jeder Ecke warteten Menschen, erzählten mir die Geschichte ihres Lebens, auch wenn unter ihnen sicherlich einige Betrüger waren.

Die materielle Welt, wie wir sie in Europa kennen, in der sich alles nur um Arbeit, Geld, Wohlstand und Luxus dreht, spielt hier draussen keine Rolle. Hier ist es wichtig, etwas zu essen, ein Zugang zu sauberem Wasser und ein Dach über dem Kopf zu haben. Oft wurde aus einem kleinen BBQ eine grosse Grillparty, die weniger kostete, als ein Essen im Schweizer Restaurant.

Ich werde vieles - und vor allen Dingen viele Menschen vermissen. Ich habe mich gefreut, wenn meine Posts auf Facebook und auf dem Reiseblog geliked wurden. Es wurden immer mehr Menschen, die ich auf meinen Reisen neu kennengelernt habe - und immer weniger, die ich zu Hause zurückgelassen habe. Ob mich meine Freunde inzwischen vergessen haben?

Ich verlasse dieses ungebundene Leben mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wenn ich zurückkehre.

Besonders in den letzten Monaten meiner Reise habe ich immer wieder die unterschiedlichsten Menschen kennengelernt: Urlauber, Touristen, Backpacker, Aussteiger - und so manche spannenden, lustigen, tragischen und geradezu unglaublichen Geschichten gehört.

Mit einigen befreundete ich mich, so dass wir über eine längere Zeit gemeinsam unterwegs waren - Danke, Wanchai! - und bei vielen anderen war ich einfach froh, dass sie wieder zurück mussten und somit aus meinem Leben verschwanden.

Wenn du mich jetzt fragst, welches der schönst Ort auf meiner Reise war, kann ich dir nur sagen: Es gibt keinen schönsten Ort. Jeder Ort ist für sich einzigartig und speziell. Ich möchte keinen von ihnen missen und bin einfach nur glücklich, dass ich so viel erleben und sehen durfte.

Ob ich Angst vor meiner Rückkehr habe? Sicher. Auf der einen Seite freue ich mich darauf - und auf der anderen Seite habe ich auch Angst davor. Schliesslich habe ich vor meiner Reise alles, wirklich alles aufgegeben: Job, Wohnung und meine bürgerliche Existenz. Ich muss alles wieder von neuem aufbauen. Ich werde sehen, wie ich den Wechsel von meinem unbekümmerten und lockeren Leben in die fest geordneten Bahnen schaffe. Dass Menschen anders leben können, das habe ich ja erlebt.

Ich bin mir aber ganz sicher, dass ich durch diese andere Lebensweise, dadurch, dass ich so viele unterschiedliche Kulturen kennengelernt habe, durch mein Zusammenleben mit den zum Teil Ärmsten der Welt und meine grosse Selbstständigkeit und das täglich neu auf die Probe gestellte Organisationstalent viel gelernt habe, was mir in meinem weiteren Leben und meinem Beruf weiterhelfen kann.

Und zum Schluss: Ja. Es war - und ist es immer noch - die beste Entscheidung meines Lebens. Niemand kann mir die Erfahrungen und Momente nehmen, die tausende an Bildern und Souveniers. Darauf bin ich stolz.

Und, wer weiss: Vielleicht bin ich ja schon bald wieder zurück on the road und zum nächsten Abenteuer unterwegs. Ihr werdet es hier jedenfalls als Erste erfahren.

Denkt immer daran: Es gibt kein Ende. Ich verlasse nur diese Geschichte. Jetzt seid ihr selbst an der Reihe: Unsere begrenzte Zeit auf Erden ist das Kostbarste, was wir haben. Macht etwas daraus!

Ich wünsche Euch allen eine GUTE REISE !






Eine kleine Statistik: 
  • Flüge
    • Total in 2 Jahren 61 Flugstrecken geflogen. Von der Propeller Maschine, A320 A330, Dreamliner bis hin zur A380. 
  • Hotelübernachtungen 
    • Genau 660 Übernachtungen. Vom einfachen Bed&Breakfast, 0 Sterne Hotel, Bamboo Bungalow bis 5 Sterne.
  • Handy-Verschleiss
    • 2 Handys. Samsung S7 ist zwar Wasserdicht, konnte aber im Fluss nicht schwimmen. Neues Oppo viel mir runter als ich in Myanmar eine steile Treppe hinaufsteigen musste. Fazit; zerbrochenes Display. 
  • Gestohlen oder sonstiges verloren 
    • Nichts! 
  • Koffer
    • Mein Roll-Reise-Koffer-Rucksack begleitete mich über die 2 Jahre. Dazu kam ab und zu noch ein kleiner Koffer oder Tasche für die Souvenirs, Weekend-Ausflüge oder neue Kleider. 
  • Laptop
    • Mein ASUS E202S begleitete mich ebenfalls die ganze Zeit. Es gab dazwischen mal eine neue Festplatte weil durch einen Stoss die alte kaputt ging. Die Daten welche ich dadurch verloren habe, brauchte ich bis heute nicht mehr. Dank Dropbox und tägliches Sichern der Daten gingen aber fast keine Fotos und Daten wirklich verloren. 
  • Kontrolle
    • Ich bin nur ein einziges mal in eine Strassenkontrolle mit dem Motorbike gekommen und hatte es dabei lustig mit den Polizisten. 
  • Budget für 2 Jahre reisen
    • Darüber schweige ich. Fakt ist, du kannst besonders in Thailand sehr günstig leben und daher sehr lange dort bleiben. Bei mir durfte aber der Spass und die Freude am Tag nie fehlen. Geniessen und Erleben waren wichtiger als ein Tag mit 5 Euro zu überleben. 
  • Gereiste Kilometer
    • UFF sehr viele. Mit Flug, Auto, Bus, Zug, Schiff und zu Fuss. 

Wenn du in Thailand mal was erleben möchtest und einen Privaten Tourguide in Nordthailand suchst empfehle ich dir: https://www.chiangmaiprivatetour.com/


Freitag, 11. November 2016

Bye Bye: Thailand und Asien

Heute heisst es für mich, Abschied zu nehmen: Abschied von meinen hier neu gewonnenen Freunden in Thailand. Ich verabschiede mich von einem wunderschönen Land, in dem es unglaublich gutes Essen gibt, die schönsten Strände, den tiefsten grünen Dschungel, fantastischen und geradezu atemberaubenden Sehenswürdigkeiten. Dazu habe ich hier in Asien und Thailand eine Gastfreundlichkeit erlebt, wie sonst kaum an einem anderen Ort der Welt.

Leider muss ich jedoch langsam, wenn auch nicht sofort, zurück in meine Heimat. Ich bekam aus der Schweiz eine traurige Botschaft, die in den letzten Tagen meine Freude getrübt hat. Ich habe jetzt ein paar schlaflose Nächte hinter mir, und es war sprichwörtlich der Tag, an dem ich mein Träumen und mein Lachen verlor, meine Hoffnung und meinen Glauben aufgab. Aber dazu nach meiner Rückkehr mehr.

Meine Thai-Freunde - von denen eigentlich viele aus dem so unglaublichen Burma stammen - haben für mich noch einmal eine tolle Abschiedsparty organisiert, am gleichen Ort, an dem wir schon einmal eine schwimmende Villa auf einem Stausee gemietet hatten. Wow. Und ich kann euch sagen, das waren zwei unglaublich tolle Tage, an denen wir feierten, tranken, aßen und badeten. Waren wir fertig damit, begannen wir einfach wieder von vorne. Dieses Mal feierten wir sogar mit 14 Leuten. Erinnert ihr euch eigentlich noch an die Villa und meinen Bericht darüber? Hier gibt es nur das Haus, weiter nix. Keinen Supermarkt, keinen Getränkemarkt, einfach nichts. Also mussten wir vorher alles einkaufen, von dem wir dachten, dass wir es brauchen und sämtliches Food und alle Getränke für die 14 Nasen mitschleppen. Was soll ich sagen: Der Aufwand hat sich gelohnt. Es waren bei dieser Feier sogar Jungs dabei, die noch nie auf diesem Stausee oder in dieser Villa waren, die noch nie so gefeiert haben.

In dieser Nacht fiel er mir zum ersten Mal auf: Der Himmel. Wie er still auf mich herabsah und seine tausend Sterne leuchten liess. Ich weiss nicht, ob der Himmel hier in Thailand anders leuchtet als in Europa, ich weiss auch nicht, ob es nur in dieser einen, dieser ganz speziellen Nacht so war, aber ich habe wirklich noch nie so viele Sterne am dunklen Nachthimmel gesehen. Das mag daran liegen, dass wir hier mitten auf einem See waren, ganz ohne Stadt oder Ort um uns herum, so dass alles um uns herum dunkel war, weder von Strassenlampen noch Werbung erleuchtet. Somit wurden mir die besten Voraussetzungen geboten, damit ich dem Himmel einmal ganz nahe sein konnte.

Ich werde es vermissen: Thailand. Mit seinen unzähligen, leckeren Strassenküchen, "Mamas" unglaubliche Nudelsuppe, die wir am späten Abend immer dann futterten, wenn uns der kleine Hunger quälte - und wir einfach für 40 Baht etwas schmackhaftes zu Essen haben wollten.

Aber ich habe auch die Schattenseiten gesehen, die Korruption und Bestechung, wie es war, wenn am Abend ein uniformierter Mann in die Bar kam und Geld eingesammelt hat. Auch wenn die kleine Bar gerade einmal so viel Umsatz macht, dass die Menschen, die hier arbeiten, nur genug zum Überleben verdienen. Aber man sagte mir: Wer kein Geld gibt, dessen Bar wird am nächsten Tag geschlossen. Einen Grund dafür findet man immer.

Ich werde es vermissen: Die allgegenwärtigen Kakerlaken ebenso wie das Moskitospray, auch wenn es sich nach gut 100 Moskito-Stichen auch nicht mehr so angefühlt hat, als würde es funktionieren.

In dieser Zeit, die ich in Asien und speziell in Thailand verbracht habe, ist so viel passiert: Ich habe viele interessante Menschen getroffen, Freude und Leid gesehen, ich habe gelacht und geweint. Ich habe Menschen erlebt, die mit ihren Kühen zusammenleben, Arme, die überhaupt nichts besitzen und um die sich niemand kümmert. Sie müssen bei Hitze, Sturm und Regen gleichermassen auf dem Boden draussen leben und schlafen.

Manche Menschen, die ich hier kennengelernt habe, werde ich nie vergessen und mit ihnen in Kontakt bleiben. Da ist es egal, wo wir sind und welche Sprache wir sprechen. Aber es kreuzten auch Menschen meinen Weg, die ich so schnell wie möglich vergessen möchte und bei denen ich froh bin, dass sie nur ein kleiner Teil meiner Geschichte sind.

Mir wurde hier nie etwas gestohlen, statt dessen habe ich selbst dafür gesorgt, dass meine zwei Handys "vernichtet" wurden.

Doch heute, hier und jetzt, will ich meine Reise noch nicht beenden. Schliesslich ist es zu Hause in der Schweiz gerade Winter und es herrschen nur lausige sechs Grad. Dafür liebe ich das warme Wetter hier in Asien viel zu sehr, auch wenn es manchmal echt schweisstreibend ist.

Ich werde es vermissen: Die coolen Motorbikes, die Elektrobikes, Jeeps, Tuktuks, Autos, Ochsenkarren, was auch immer hier herumfährt. Aber auch die Ausflüge hier werde ich vermissen, ob ans Meer oder durch die stinkende Luft in Bangkok.

Ich werde es vermissen: Die hohen Temperaturen in Vietnam, Kambodscha und Indien, die durchaus 55 Grad erreichen konnten. Den Regen in Chiang Mai, die irre-saftig grünen Parks, aber auch die brüllenden Klimaanlagen in den Hotelzimmern.

Ich könnte mich kugeln über die Backpacker, welche für 400 Baht in einem Massenschlag mit vielen anderen übernachten - während ich für den gleichen Preis ein cooles 2-Zimmer-Appartement in einem Hotel gefunden habe. Aber auch über die Touristen, die denken, dass es in der kleinen Bar gleich um die Ecke das beste Essen gäbe. Doch, ich weiss, wie dort gekocht wird. Und nur 50 Meter weiter gibt es für 40 Baht die beste Nudelsuppe von Chiang Mai, die von Oma jeden Tag frisch zubereitet und mit viel Liebe gewürzt wird.

Warum ich so lange in Chiang Mai war?

Das lässt sich mit einem Wort sagen: Freundschaft! Ich erlebte hier eine unglaublich liebevolle und gute Freundschaft. Noch dazu ist Chiang Mai nicht das von Touristen überfüllte Pattaya, Phuket oder Koh Samui. Auch wenn ich viele Touristen kommen und gehen sah, allen voran die Chinesen. Aber ich sah auch ein Pattaya, in dem die Hotelbesitzer jede Nacht das Licht in ihren Zimmern brennen liessen. Einfach deswegen, weil kein einziges Zimmer belegt war - und sie nicht wollten, dass ihr Hotel wie ein Geisterhaus wirkt.

Ich werde es vermissen: Das leckere Essen, das es hier gibt. Das ist ein völlig anderes Essen, als beispielsweise im Süden. Hier wird mit Liebe gekocht - und nicht im Eiltempo der Massenabfertigung für Touristen. Es gibt einfache Strassenküchen, die coole Bus-Bar am Fluss, das Restaurant mit einem tollen all-you-can-eat-Buffet, bis hin zum Sonntagskuchen für umgerechnet fünf Euro, der für hiesige Verhältnisse unglaublich teuer ist. Auch wenn es alle nicht ganz so ernst mit der Hygiene nehmen, ich habe alles gesund überlebt.

Ich werde es vermissen: Hier ist alles so unglaublich günstig. Eine Unterkunft findest du total leicht, ob über Agoda oder direkt im Ort. Ich habe immer die besten Preise gefunden.

Buche auf gar keinen Fall ein Zimmer mit Frühstück: Du bist in Thai. Da heisst Frühstück eine leckere Suppe oder Reis mit Chicken. Vergiss einfach den Schinken, Käse und Speck, Marmelade, Brot und Ovomaltine. Überlasst die Schlacht am Frühstücksbuffet den anderen. Dafür wirst du dich dein Leben lang daran erinnern, wie eine frische, leckere und würzige Nudelsuppe am Morgen schmeckt, in der so viele Gewürze und Gemüse stecken, dass du sie kaum alle erraten kannst. Dazu ein frischer Lemonjuice - und die Welt ist wunderbar.

Rund um Chiang Mai und in Chiang Mai selbst gibt es eine Menge zu gucken: Ich hatte das Glück und traf einen einheimischen Reiseführer - das würde ich überhaupt jedem empfehlen. So habe ich viel über das alte und neue Chiang Mai erfahren, aber auch über den ganzen Norden, die Kultur und die Sehenswürdigkeiten. Ich sah die schönsten Plätze, an die sich kein weiterer Tourist verirrt. Hier tummeln sich nur die Einheimischen.

Falls mir wirklich langweilig war, ging ich einfach in das grosse Shopping-Center, das sich ein wenig ausserhalb der Stadt befand. Auch hier hielt sich nie ein Tourist auf, es gab tolle T-Shirts für 100 Baht und ausserdem ein grosses Kino. Ich kaufte mir für lächerliche 500 Baht zwei Logenplätze und sah mir den neuesten Kinohit auf Thailändisch an. Was ich davon verstand? Nix! Was ich davon hatte? Ein unbezahlbares Erlebnis und unglaublich viel Spass!

Allerdings musste ich auch erleben, wie junge Menschen bei Motorrad- oder Bade-Unfällen verunglückten und starben. In Thailand gibt es so viele Verkehrsunfälle und Tote wie sonst nirgendwo auf der Welt.

Ich habe in einem Markt eingekauft, der mitten in einer einheimischen Wohnsiedlung lag. Hierhin verirrt sich niemals ein Tourist - und hier war alles so günstig, dass ich mich schon fast geschämt habe, dass ich so wenig für Dinge bezahlt habe.

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie grandios es ist, wenn man gemeinsam mit Freunden irgendwo vor einem kleinen Haus auf einem Teppich draussen auf dem Boden sitzt, während das nicht immer korrekt gekühlte Fleisch langsam auf einem improvisierten Grill in seinem eigenen Saft schmort, bis es appetitlich duftet - und schmeckt. Vielleicht fängst du die kleine Party mit vier Leuten an, doch je später der Abend wird, desto mehr Menschen gesellen sich dazu. Jeder bringt etwas mit und irgendwann wird es eine grandiose Grillparty. 

Hier in Chiang Mai und allgemein in Thailand, brauchst du nichts, wirklich absolut nichts vorauszuplanen. Vergiss all die Travel Blogs, die dir etwas anderes weismachen wollen. Geh einfach los, erkunde die Stadt und erlebe Chiang Mai. Fahr einfach los, mit dem Zug von Bangkok nach Chiang Mai. Die Fahrt ist grossartig. Du findest - so wie ich - mitten in der Altstadt eine günstige Unterkunft: Von dort aus kannst du Abends einfach mit Flipflops an den Füßen losziehen. Du wirst es lieben - und du brauchst dafür keinen Roller. Da die Polizei gerne die Motorbikes kontrolliert, ist das vorteilhaft. Selbstverständlich macht es ebenso Spass, mit dem Roller herumzudüsen, während es draussen 35 oder 40 Grad heiss ist. Du kannst übrigens einen Roller schon für 180 Baht pro Tag mieten - oder für 99 Baht, wenn du ihn einen ganzen Monat mietest. Eine Woche dürfte nicht mehr als 1.000 Baht kosten. Auch wenn der Fahrtwind angenehm kühl ist, solltest du unbedingt einen Helm beim Rollerfahren tragen. Ich habe hier in Asien schon genügend Unfälle gesehen, oft mehrere an einem Tag.

Ich werde es vermissen: Den 7-Eleven. Dort bekam ich auch mitten in der Nacht etwas gegen meinen Durst oder den kleinen Hunger. Ich werde wohl noch oft an die leckeren Mango-Sticks zurückdenken, die es dort im Kühlregal gab oder an die süsse Ferrero-Roche Schokolade, mit der ich das gelegentliche Heimweh stillen konnte.

Ich werde es vermissen: Meine vielen Flüge. Ob in der einfachen Propeller-Maschine, der eine halbe Stunde dauerte und bei dem ich dachte, dass wir nie wieder heil auf der Erde ankommen werden oder dem unglaublichen Flug mit dem Airbus A380 nach Indien.

Ich werde es vermissen: Meinen Friseur, der mir alle vierzehn Tage für 100 Baht meinen Kopf so behandelt hat, dass meine - warum auch immer - ständig wachsende Glatze kaum sichtbar war.

Ich werde es vermissen: Die Dankbarkeit aller Menschen hier! Die hat mich einfach umgehauen, egal, ob es in der Familie von Wanchai war, meinem Freund und Reiseführer, oder die Dankbarkeit der alten Dame, die so einsam an der Ecke sass und der ich immer, wenn ich etwas hatte, mein Kleingeld in die Hand gedrückt habe. Alle Menschen, die ich irgendwann eingeladen habe, weil sie sich das sonst nie geleistet hätten, waren so unglaublich dankbar. Ich werde es vermissen, dieses: "Thank you for help".

Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier in Bangkok ein BBQ Homeservice ist. Da bestellt ihr einfach euer BBQ am Telefon und nur kurze Zeit später düst ein Motorradfahrer an. Dieser bringt den Grill, die Kohle, das Fleisch, Gemüse, Suppe, alles, was du brauchst und schon kannst du mitten auf der Strasse vor dem Haus eine tolle BBQ-Party steigen lassen.

Aber ich habe auch erlebt, was Trauer heisst. Hier haben die Menschen im ganzen Land getrauert, weil ihr geliebter König starb. Ich sah tausende Menschen, die öffentlich weinten - obwohl ein Thai eine solche Gemütsregung normalerweise nicht öffentlich zeigt.

Selbstredend gab es auch unglaublich viele Momente, die ich für immer fest in meinen Erinnerungen gespeichert habe und die ich weder auf Fotos noch auf Papier festgehalten habe.


Danke Thailand, Asien und all meine Freunde: Ich werde euch vermissen.



                    $