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Donnerstag, 5. Januar 2017

Fast zwei Jahre lang on Tour: This is it.

Ich habe euch nun meine Geschichten erzählt. Jetzt ist es für euch an der Zeit, hinauszuziehen, die Welt zu entdecken und eure eigenen Geschichten darüber zu erzählen. 

Für mich ist das Ende meiner Reise gekommen. Immerhin war ich fast 24 Monate lang ununterbrochen unterwegs. Ich zog quer durch Asien: Vietnam, Kambodscha, Thailand, Indien, Laos, Myanmar und Hongkong waren Stationen meiner Reise.

Weiter ging es nach Mexico, hier folgte ich den Spuren der Mayas.

Aber ich zog auch durch Europa und darüber hinaus, war in Spanien, auf den kapverdischen Inseln, Portugal, Italien, Türkei, Tunesien, Marokko, England, Tschechien, Deutschland und - selbstverständlich - der Schweiz.

Für mich bleiben alle Erinnerungen, so unglaublich viele und schöne, ich hatte einzigartige Erlebnisse und durfte grossartige Freundschaften schliessen. Sicherlich, ich könnte tagelang von meinen Erlebnissen erzählen - aber manchmal ist es besser, einfach zu schweigen und zu geniessen.

Ich habe in diesen zwei Jahren so viel erlebt, dass ich oft selbst in meinem Blog meine Geschichten nachlese und die Bilder dazu ansehen muss. Es ist so viel passiert, ich habe so viel gemacht, so viele kleine Geschichten erlebt, dass ich alles gar nicht aufschreiben kann - einiges muss einfach in meinem Kopf als Erinnerung bleiben. Auch von meinen Bildern zeigt mein Reiseblog nur einen kleinen Teil, vieles muss einfach auch privat bleiben ;-)

Ich hoffe jedenfalls, dass ich dich mit meinen Erlebnissen mitreissen und begeistern konnte, die ich auf meinem Reiseblog geschildert habe. Ich hoffe, dass du meine Begeisterung ein wenig nachvollziehen und fühlen konntest - und mein Glück teilen konntest, dass ich eine solche Reise unternehmen durfte.

Ja, ich werde vieles und vor allen Dingen viele Menschen vermissen, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Unzählige Freundschaften habe ich geschlossen, von denen ich vermute, dass sie den Rest meines Lebens halten werden. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ich den einen oder anderen meiner Freunde draussen in der grossen Welt treffen kann - oder ihm meine Heimat zeigen darf.

Ich habe in guten Hotels ebenso übernachtet, wie im einfachen Bungalow aus Bambus, oder auf der einfachen Matratze auf dem Boden, im Flugzeug, im Zug oder Bus.

Es gab einen Tag, an dem ich bestimmt 100 Moskito-Stiche bekam, aber auch Bauchschmerzen, drei mal im Spital, eine Lungenentzündung, Magen-Darm-Grippe, aber auch andere Wehwehchen und Blessuren. Ich verlor mein Handy beim River-Rafting und schürfte mir dabei auch noch die Beine auf.

Ja, ich werde vieles und viele vermissen. Die nervigen Strandverkäufer und Massagedamen am Beach ebenso, wie den kleinen Jungen, der noch nachts um zehn als Schuhputzer unterwegs sein musste, damit er ein bisschen Geld verdienen konnte. Ich habe mir von ihm immer wieder meine Schuhe auf Hochglanz polieren lassen. 

Die Fahrer der Tuk-Tuks in Bangkok, die nur auf Touristen-Abzocke aus waren, die leckere Nudelsuppe in Mamas-Strassenküche, das Chang-Bier, Myanmar-Bier, oder das Singtao. Die Inder, die gemeinsam mit ihren Kühen lebten, die aufdringlichen Verkäufer, die einfach riefen: "Hey, man: Good price, only 100", aber nicht verrieten, ob sie 100 Dollar, Rupien oder etwas anderes meinten.

Meine heisse Fahrt mit dem Tuk-Tuk in Indien, als zwei Damen mitfuhren, von denen eine hinten sass und den gierig blickenden Indern die langen Beine zeigte.

Selbstverständlich all die wunderbaren Orte, wie das Taj Mahal, Angkor Wat, Hanoi, Saigon, Tunis, Pamukkale, Istanbul und viele weitere.

Ja, und meine unglaublich liebe Gastfamilie in London, mit denen ich während meiner drei Monate Aufenthalt so viel gelacht habe, dass uns oft davon die Tränen kamen.

Die freundschaftlichen Umarmungen und die Abschiedstränen, die ich in manchen Augen sah, die Leichtigkeit und das einfache Leben. Es ist so grossartig, wenn Menschen Dinge wertschätzen, Dinge, die bei uns normal sind und die viele Menschen auf der Welt einfach nicht besitzen.

Ich habe im Tropenregen gebadet, sass oft ganz früh am Morgen oder spät am Abend draussen, sah der Sonne beim Auf- oder Untergehen zu. Ich sah den Mond aus einem ganz anderen Winkel. Oft konnte ich einfach sorglos zu neuen Abenteuern weiterziehen. Ich habe gelacht und geweint - und auch beides zusammen. Ich sah in Kinderaugen, die glücklich waren, weil es etwas zu essen gab oder ein kleines Spielzeugauto. Ich sah, wie Armut und Luxus dicht beieinander lagen, lernte die Zeit zu schätzen und brauchte nicht auf die Uhr zu schauen. Ich durfte einfach glücklich sein!

Ich habe so viel um mich herum erlebt, dass ich noch lange davon zehren werde. Ich komme mir dabei ein bisschen wie ein Archiv vor, in dem jetzt alles sorgfältig registriert werden muss.

Ich kam ganz ohne Stress und mit nur wenigen Terminen aus. Oft habe ich das Handy ausgeschaltet, damit mich keine WhatsApp-Nachrichten mehr erreichen konnten, auch wenn es alle nur gut mit mir gemeint haben.

Niemand hat mich erwartet oder hatte Erwartungen an mich. Oft brachte mich nur der Zufall weiter und zeigte mir einen interessanten Weg oder führte mich zu neuen Bekanntschaften.

Ich habe nur einen Euro bezahlt - und bekam das leckerste Essen der Welt serviert. Anschliessend gönnte ich mir den Luxus einer zweiten Portion. An jeder Ecke warteten Menschen, erzählten mir die Geschichte ihres Lebens, auch wenn unter ihnen sicherlich einige Betrüger waren.

Die materielle Welt, wie wir sie in Europa kennen, in der sich alles nur um Arbeit, Geld, Wohlstand und Luxus dreht, spielt hier draussen keine Rolle. Hier ist es wichtig, etwas zu essen, ein Zugang zu sauberem Wasser und ein Dach über dem Kopf zu haben. Oft wurde aus einem kleinen BBQ eine grosse Grillparty, die weniger kostete, als ein Essen im Schweizer Restaurant.

Ich werde vieles - und vor allen Dingen viele Menschen vermissen. Ich habe mich gefreut, wenn meine Posts auf Facebook und auf dem Reiseblog geliked wurden. Es wurden immer mehr Menschen, die ich auf meinen Reisen neu kennengelernt habe - und immer weniger, die ich zu Hause zurückgelassen habe. Ob mich meine Freunde inzwischen vergessen haben?

Ich verlasse dieses ungebundene Leben mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wenn ich zurückkehre.

Besonders in den letzten Monaten meiner Reise habe ich immer wieder die unterschiedlichsten Menschen kennengelernt: Urlauber, Touristen, Backpacker, Aussteiger - und so manche spannenden, lustigen, tragischen und geradezu unglaublichen Geschichten gehört.

Mit einigen befreundete ich mich, so dass wir über eine längere Zeit gemeinsam unterwegs waren - Danke, Wanchai! - und bei vielen anderen war ich einfach froh, dass sie wieder zurück mussten und somit aus meinem Leben verschwanden.

Wenn du mich jetzt fragst, welches der schönst Ort auf meiner Reise war, kann ich dir nur sagen: Es gibt keinen schönsten Ort. Jeder Ort ist für sich einzigartig und speziell. Ich möchte keinen von ihnen missen und bin einfach nur glücklich, dass ich so viel erleben und sehen durfte.

Ob ich Angst vor meiner Rückkehr habe? Sicher. Auf der einen Seite freue ich mich darauf - und auf der anderen Seite habe ich auch Angst davor. Schliesslich habe ich vor meiner Reise alles, wirklich alles aufgegeben: Job, Wohnung und meine bürgerliche Existenz. Ich muss alles wieder von neuem aufbauen. Ich werde sehen, wie ich den Wechsel von meinem unbekümmerten und lockeren Leben in die fest geordneten Bahnen schaffe. Dass Menschen anders leben können, das habe ich ja erlebt.

Ich bin mir aber ganz sicher, dass ich durch diese andere Lebensweise, dadurch, dass ich so viele unterschiedliche Kulturen kennengelernt habe, durch mein Zusammenleben mit den zum Teil Ärmsten der Welt und meine grosse Selbstständigkeit und das täglich neu auf die Probe gestellte Organisationstalent viel gelernt habe, was mir in meinem weiteren Leben und meinem Beruf weiterhelfen kann.

Und zum Schluss: Ja. Es war - und ist es immer noch - die beste Entscheidung meines Lebens. Niemand kann mir die Erfahrungen und Momente nehmen, die tausende an Bildern und Souveniers. Darauf bin ich stolz.

Und, wer weiss: Vielleicht bin ich ja schon bald wieder zurück on the road und zum nächsten Abenteuer unterwegs. Ihr werdet es hier jedenfalls als Erste erfahren.

Denkt immer daran: Es gibt kein Ende. Ich verlasse nur diese Geschichte. Jetzt seid ihr selbst an der Reihe: Unsere begrenzte Zeit auf Erden ist das Kostbarste, was wir haben. Macht etwas daraus!

Ich wünsche Euch allen eine GUTE REISE !






Eine kleine Statistik: 
  • Flüge
    • Total in 2 Jahren 61 Flugstrecken geflogen. Von der Propeller Maschine, A320 A330, Dreamliner bis hin zur A380. 
  • Hotelübernachtungen 
    • Genau 660 Übernachtungen. Vom einfachen Bed&Breakfast, 0 Sterne Hotel, Bamboo Bungalow bis 5 Sterne.
  • Handy-Verschleiss
    • 2 Handys. Samsung S7 ist zwar Wasserdicht, konnte aber im Fluss nicht schwimmen. Neues Oppo viel mir runter als ich in Myanmar eine steile Treppe hinaufsteigen musste. Fazit; zerbrochenes Display. 
  • Gestohlen oder sonstiges verloren 
    • Nichts! 
  • Koffer
    • Mein Roll-Reise-Koffer-Rucksack begleitete mich über die 2 Jahre. Dazu kam ab und zu noch ein kleiner Koffer oder Tasche für die Souvenirs, Weekend-Ausflüge oder neue Kleider. 
  • Laptop
    • Mein ASUS E202S begleitete mich ebenfalls die ganze Zeit. Es gab dazwischen mal eine neue Festplatte weil durch einen Stoss die alte kaputt ging. Die Daten welche ich dadurch verloren habe, brauchte ich bis heute nicht mehr. Dank Dropbox und tägliches Sichern der Daten gingen aber fast keine Fotos und Daten wirklich verloren. 
  • Kontrolle
    • Ich bin nur ein einziges mal in eine Strassenkontrolle mit dem Motorbike gekommen und hatte es dabei lustig mit den Polizisten. 
  • Budget für 2 Jahre reisen
    • Darüber schweige ich. Fakt ist, du kannst besonders in Thailand sehr günstig leben und daher sehr lange dort bleiben. Bei mir durfte aber der Spass und die Freude am Tag nie fehlen. Geniessen und Erleben waren wichtiger als ein Tag mit 5 Euro zu überleben. 
  • Gereiste Kilometer
    • UFF sehr viele. Mit Flug, Auto, Bus, Zug, Schiff und zu Fuss. 

Wenn du in Thailand mal was erleben möchtest und einen Privaten Tourguide in Nordthailand suchst empfehle ich dir: https://www.chiangmaiprivatetour.com/


Donnerstag, 16. Juni 2016

Auf der Route der Mayas nach Corozal und Yaxchilan

Mit Krokodile und Affen geht es per Boot an einen Ort mitten im Dschungel. 

Auch am nächsten Tag starten wir früh am Morgen. Die Abfahrt nach Corozal fand bereits um sechs Uhr statt, da allein die Fahrt drei Stunden dauern würde. Vom Bus aus können wir ganz in der Ferne bewundern, wie die Sonne über einem kleinen Hügel aufgeht. Was für ein Anblick. 

Mit der abwechslungsreichen Aussicht vergeht die Fahrt durch die tropische Flora und Fauna relativ schnell. Was mich jedoch unendlich nervt, sind die vielen Bodenschwellen, die hier als Speedbreaker überall die Strassen queren und überall dort verlegt werden, wo jemand der Meinung ist, dass der Bus und die Autos langsam fahren sollen. Das gilt besonders für die Dörfer: Hier sind am Ortsanfang und -ende jeweils Bodenschwellen verlegt. Selbst wenn das Dorf nur zehn Häuser gross ist, liegen mindestens drei dieser Bodenschwellen über der Strasse und jedesmal rumpelt es im Bus gewaltig.

Die Mexikaner selbst sind ganz schön geschäftstüchtig. Das gilt besonders für die Frauen und Mädchen, die überall dort sitzen, wo eben Autos und Busse langsam fahren müssen. An jeder Bodenschwelle und Bushaltestelle sitzen sie und verkaufen Tacos, Kuchen, Getränke und Früchte. Die Männer sitzen in ruhiger Gelassenheit in der zweiten Reihe im Schatten oder bauen in aller Ruhe eine neue kleine Hütte. Hauptsache, es geht alles ohne Stress ab. Überall gilt: "Manana, manana".

Wer Mexiko bereisen und ein wenig kennen lernen möchte, sollte sich genügend Zeit dazu nehmen. Das Land ist sechsmal so gross wie Deutschland und unglaublich vielfältig. Es gibt hier unterschiedliche Landschaften, Kulturen und Bevölkerungsgruppen. Dazu die quirlige Mexico-City mit ihren 25 Millionen Einwohnern. Allerdings ist es spätestens dort mit der Ruhe vorbei, hier hupen die Autos und der Himmel hängt voller Smog.

Einige Informationen über die Mayas:
Noch immer leben in fünf mexikanischen Bundesstaaten Mayas, die durchaus unterschiedliche Traditionen haben und sich auch in ihrer Kleidung voneinander unterscheiden. Schliesslich haben sie sich im Lauf der Zeit an die Temperaturen der Orte angepasst, an denen sie leben. In einigen Bundesstaaten beträgt die Temperatur im Durchschnitt milde 16 Grad, in anderen dagegen heisse 28 Grad. Von den insgesamt 31 Sprachen der Mayas, von denen die meisten auch über eine Schriftsprache verfügen, werden in Mexiko noch neun gesprochen. Mayas sind heutzutage nicht nur in Mexiko zu Hause, sondern auch in den Ländern drumherum oder auch etwas weiter weg.

Der traditionelle Maya-Kalender zählt 18 Monate mit jeweils 20 Tagen, für die restlichen fünf Tage gibt es noch einen extra kurzen Monat. Somit hat der Kalender insgesamt 365 Tage, wie unser moderner Kalender auch. Einen solchen Kalender habe ich mir ja schliesslich gekauft. Die Mayas haben auf ihrem Kalender nie einen Untergang der Welt prophezeit, sondern diesen Kalender vor vielen hundert Jahren einfach nur bis zu diesem Datum geschrieben - und nicht weiter.

Wir sind gerade erst eine gute Stunde unterwegs, als der Bus den ersten Stopp anfährt, ein offenes Restaurant an der Strasse in der Nähe vom "Parador Vallescondido". Da wir im Hotel abgefahren waren, bevor es Frühstück gab, bekamen wir nur ein kleines Lunchpaket mit auf den Weg. Das sollte allerdings als Mittagessen dienen. Einige der Mitreisenden sind vom Frühstück enttäuscht. Sie haben wohl vergessen, wie klein das Lunchpaket ist, das wir vom Hotel bekamen. Dagegen fand ich das Frühstück durchaus in Ordnung. Jetzt sind zwar alle ausreichend gestärkt, aber manche machen immer noch grimmige Mienen. Was solls.

    

Die Fahrt geht bis Corozal. Wir steigen aus und in kleine längliche Boote ein, mit denen wir den Usumacinta-Fluss hinab fahren, bis wir zur Ausgrabungsstätte Yaxchilan kommen.

Der Fluss bildet die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko: Rechts ist Guatemala und links Mexiko. Hoffentlich kontrolliert uns niemand, ob wir das Land mitten auf dem Fluss verlassen und unbemerkt nach Guatemala einreisen. Schliesslich habe ich weder den Pass dabei, noch ein Visum für Guatemala.


Wer aufmerksam vom Boot aus das Flussufer betrachtet, kann im Wasser Krokodile und auf den Bäumen zahlreiche Affen sehen. Die Affen sehe ich überall um mich herum, die machen zum Teil lautstark auf sich aufmerksam. Aber die Anwesenheit der Krokodile bereitet mir einige Sorgen: Was mache ich, wenn das kleine Boot kentert? In welche Richtung sollte ich dann schwimmen?

Akzeptieren die Behörden in Guatemala, wenn ich mich als Flüchtling ausweise, der vor den Krokodilen floh? Oder sollte ich lieber versuchen, in Mexiko sicheres Ufer zu erreichen? Ich versuche, darüber nicht zu tief nachzudenken und bleibe lieber ganz brav und ruhig auf meinem Platz sitzen.

      




Bei Yaxchilan angekommen, hält das Boot zwar am Ufer, doch es gibt keinen trockenen Steg, über den wir laufen, sondern es geht durch den Sumpf am Ufer. Wer Sandalen trägt, kann hier schon mal stecken bleiben. Wie überall gab es auch hier einige Mitreisende, welche die Anweisung der Reiseleitung ignoriert haben. Statt guter geschlossener Schuhe tragen sie Sandalen oder Badeschuhe. Tja, wer nicht hören kann, muss eben fühlen.

Um uns herum fliegen hunderte bunter Schmetterlinge, als wir zu Fuss durch den dichten Regenwald zu den Ausgrabungsstätten der Mayas laufen.

    




Diese liegen auf einer kleinen Halbinsel und sind nur von der Fluss-Seite aus zugänglich. Möglicherweise liessen sie sich auch durch den dichten Dschungel erreichen, in dem es von Schlangen und anderen Tieren wimmelt. Da bin ich doch froh darüber, dass wir den Weg über den Fluss gewählt haben und an den Krokodilen vorbei fahren.

Es geht durch einen kleinen Tempel, dessen Korridore wie ein Labyrinth verzweigt sind. Innen ist es wirklich stockdunkel. Bei der Wahl zwischen verschiedenen Wegen entscheiden wir uns für den kürzesten, der nur etwa zwanzig Meter lang war. Immerhin gibt es hier im Dunkeln auch Fledermäuse oder Spinnen, so gross wie mein Handteller.

Wir kommen an einem grossen Platz heraus, der rundherum von Tempeln und Pyramiden umrahmt ist. Auch hier klingt das Geschrei der Affen im Urwald beeindruckend. Schliesslich weiss ich ja nicht, was die Tiere alles so vorhaben. Und im Urwald von Mexiko wohnen einige Tiere, von denen ich jetzt nur Pumas, Tiger, Schlangen, Affen und Skorpione aufzähle.

Die Hauptattraktion an diesem Ort ist der Grosse Tempel (Tempel Mayor), den ich über eine alte Steintreppe auch bis nach oben besteige. Das muss einfach sein, sonst wäre ich nicht wirklich hier gewesen. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass sich tief im Regenwald noch viel mehr Ruinen und Tempel befinden. Da es nicht genügend Geld für die Archäologen gibt, sind diese noch nicht ausgegraben.

Ursprünglich war mal geplant, an diesem Fluss einen Staudamm zu errichten. Dabei wäre diese ganze Stätte überflutet worden. Ich bin jedenfalls wirklich froh darüber, dass ich das alles hier sehen durfte. Auch wenn ich nur Steine finden kann, erzählt jeder mit seinen Inschriften etwas über die Mayas, die einst in einer Zeit hier lebten, zu der es in Europa ganz anders aussah, als wir es uns heute vorstellen können.

Von den vielen Eindrücken überwältigt fahren wir wieder zurück nach Palenque. Dieser Abstecher war auch das Ende der Maya-Route, auf der wir hier im mexikanischen Bundesstaat Chiapas unterwegs waren. Am nächsten Morgen geht es in Richtung Norden weiter.

        

Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin 
Hotel: Hotel Nututun Palenque

Samstag, 11. Juni 2016

Mexico auf den Spuren der Maya

Ab nach Mexico: arriba! andale!, wie Speedy Gonzales, die schnellste Maus von Mexiko immer sagt. (Auf! Los!)

Zum ersten Mal in meinem Leben fliege ich in Richtung Westen über den grossen Teich. Bis es allerdings tatsächlich so weit war, blieb es spannend. Allerdings ging es dieses Mal nicht um ein Upgrade oder einen Sitz am Fenster, sondern mir machte tatsächlich meine Gesundheit zu schaffen. Sollte ich wirklich über den grossen Teich fliegen, falls ich ernsthaft erkrankt sein sollte?

Wenn Du den Blog aufmerksam verfolgt hast, kannst Du Dich bestimmt daran erinnern, dass ich bereits bei meiner Rückreise aus Indien erkältet war und versucht habe, meinen Schnupfen und Husten in Marokko zu kurieren. Allerdings wurde besonders der Husten gegen Ende des Marokko-Aufenthaltes immer schlimmer. Also entschloss ich mich, lieber erst einen Arzt aufzusuchen. Falls ich eine ernstzunehmende Krankheit haben sollte, wollte ich lieber doch nicht so weit reisen.

Also ging ich gleich morgens um 7 Uhr zu einer Notpraxis. Die erste Untersuchung, eine Blutentnahme und ein Röntgenbild der Lunge führte zum ersten Befund: Bronchitis. Doch der Arzt war sich noch nicht ganz sicher, zumal ich ja bis nach Mexiko reisen wollte. Also wurde mir knapp anderthalb Stunden später Kontrastmittel eingeflösst und ich sass in der Röhre eines MRI. Hier wurde meine Lunge noch gründlicher gecheckt und ich fragte mich kurz, ob das Bier vom Abend vorher wohl noch in der Blutbahn wahrnehmbar ist? ;-)

Noch einmal anderthalb Stunden später stand der nächste Befund fest: Ich habe eine leichte Lungenentzündung. Allerdings war sich der Arzt nicht ganz sicher, ob diese erst im Anmarsch ist oder bereits abklingt. Je nachdem, welche Diagnose zutreffen würde, würde dies meine Weiterreise nach Mexiko entsprechend beeinflussen oder nicht.

Der Arzt untersuchte alles ganz genau, zog noch einen weiteren Facharzt zu Rate und meinte, dass er anhand meines Krankheitsbildes mit 99prozentiger Sicherheit sagen würde, dass meine Lungenentzündung am Abheilen wäre. Ich hätte sie nur deswegen nicht gespürt, weil ich so stark erkältet war.

Über die Diagnose war ich hocherfreut, schliesslich musste ich somit meine Reiseversicherung nicht belasten und konnte mich stattdessen in den Flieger nach Mexiko setzen.

Für das Restrisiko von einem Prozent versorgte mich der Arzt neben den normalen Medikamenten vorsichtshalber noch mit einem starken Antibiotika: Falls sich mein Befinden verschlechtern sollte, könnte ich selbst sofort darauf reagieren. Aber ich bin wie immer optimistisch und hoffe, dass es nicht schlimmer wird.

Auf die Reise nach Mexiko habe ich mich riesig gefreut. Sie ist meine dritte Reise und vorerst die letzte Gruppenreise von insgesamt sechs Reisen, die ich bei den Reiseveranstaltern sonnenklar.TV, e-kolumbus, Mediplus Reisen, Gebeco und BigXtra gebucht habe. Auch wenn ich jetzt schon über das Pro und Contra einer solchen Gruppenreise schreiben könnte, warte ich diese noch ab. ;-)

Jetzt wartet Mexiko auf mich und ich werde einmal über das grosse Meer nach Westen fliegen, einmal den besten Mojito der Welt trinken, die ganze Wahrheit über die Mayas erfahren und ich freue mich einfach riesig.

Deswegen bin ich pünktlich halb sechs am nächsten Morgen am Flughafen, gehe zum Schalter von Air Berlin und frage dort nach einem Last Minute Upgrade. Schon zwei Stunden später sass ich in einer A330 auf dem Platz 4K, genoss den Ausblick aus dem Fenster und den Service der Business Class.

Auf nach Cancun, dem Ort, an dem zwölf Stunden später meine Reise beginnen wird. Bei dieser Reise werden nur insgesamt 13 Personen teilnehmen. Das weiss ich deshalb, weil ich am Schalter von Air Berlin immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass ich ein Gruppenticket mit 13 Personen habe. Da ich jedoch bisher keinen von ihnen kenne, ist es mir ziemlich egal, wer meiner Mitreisenden im Flugzeug dazu gehört.

Während des Fluges freue ich mich jedenfalls darauf, dass ich ein bisschen verwöhnt werde und somit meine Krankheit vergessen kann. Wir fliegen in etwa elf Kilometer Höhe und legen dabei rund 900 Kilometer in jeder Stunde zurück. Eine Serie von "Two and a half man" verkürzt die Reise über den Nordatlantik enorm, irgendwann fliegen wir an Halifax, Boston, New York, Washington und Miami bis nach Cancun.



              

    


Gebucht über: sonnenklar.TV
Reiseveranstalter und Bezahlung: e-kolumbus Reisen / e-domizil GmbH
Tourveranstalter: Mediplus Reisen
Fluggesellschaft: Air Berlin
Hotel: Four Points by Sheraton Cancun